Lüneburg, 05.11.2005 - 60 Greenpeace-Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet nehmen heute an der Demonstration gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien in Lüneburg teil. Die Jugendlichen setzen sich für den weltweiten Klimaschutz und gegen die Nutzung von Atomkraft, Kohle und Öl ein. Das Motto: "Für eine Energiewende der Zukunft - erneuerbare Energien sind die Lösung." Das wollen die Jugendlichen auch auf der Demo deutlich machen. Mit Bannern in Form von Wolken, Wellen und Sonne, die die regenerativen Energien aufzeigen, beleben sie den friedlichen Protest. Mit dabei: Sambamusik auf selbst gebauten Instrumenten.
Die Diskussion über die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken geht vollkommen an den Bedürfnissen der Jugendlichen vorbei. "Atomkraftwerke sind unsicher und produzieren strahlenden Müll", sagt die 18-jährige Lisa Reichman aus Hamburg. "Deshalb soll die kommende Bundesregierung wissen, dass ein Rückschritt in der Energiepolitik mit der jungen Generation nicht zu machen ist." Dieses belegt auch eine Emnid-Studie, die Greenpeace im August 2005 veröffentlicht hat: 76 Prozent der 14- bis 29-jährigen fordern das Ende der Atomkraft. Speziell nach Laufzeitverlängerung gefragt, sagen 52 Prozent, dass sie diese für falsch halten.
Die heutige Demonstration in Lüneburg ist der traditionelle Auftakt zum Widerstand gegen den Transport von Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland. Den Jugendlichen ist die reine Ablehnung der Castor-Transporte aber nicht genug. Sie zeigen auch zukunftsfähige Alternativen zur Atomkraft auf. Neben den Jugendlichen wird Greenpeace auch mit einer circa sieben Meter langen Castor-Attrappe und einem Informationsstand vertreten sein. Hier wird unter anderem auch die auf 1000 Stück limitierte zweite Glücksmünze für ein atommüllfreies Wendland geprägt.
Die Nutzung der Atomkraft ist die gefährlichste Methode, Energie zu erzeugen. Ein Super-GAU wie in Tschernobyl ist nach wie vor nicht auszuschließen. Dennoch fordern Politiker aus der Union und die Wirtschaft, alte Meiler wie Biblis A in Hessen weiterlaufen zu lassen. Bei Biblis A ist die Wahrscheinlichkeit eines großen Unfalls fast 18-mal höher, als bei vergleichbaren neueren Anlagen.
Die Jugendlichen setzen sich seit einigen Jahren mit der internationalen Jugendkampagne SolarGeneration für eine Energiewende ein. Und nicht nur in Deutschland sind die Jugendlichen aktiv. Auch in der Schweiz, Frankreich, den USA, Indien, Philippinen und Thailand machen sich Jugendliche im Rahmen des Projektes SolarGeneration für den weltweiten Klimaschutz stark. "Es macht mich wütend, wenn an der Atomenergie festgehalten wird, wenn doch überhaupt keine Lösung in Sicht ist, was mit dem Atommüll passiert", sagt Linda John, 19 Jahre, aus Leipzig. "Es kann kein sicheres Endlager geben: die Lösungen liegen doch auf der Hand: wir müssen endlich anfangen, die erneuerbaren Energien zu nutzen."
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