Hamburg, 01.12.2005 - Greenpeace-Aktivisten demonstrieren heute vor den Konzernzentralen der Handelsketten Lidl in Neckarsulm und Metro in Düsseldorf gegen den Verkauf von stark mit giftigen Pestiziden belastetem Obst und Gemüse. Die Aktivisten überbringen den Konzernleitern einen Preis-Pokal für die Maximale Pestizidbelastung 2005. Lidl und Metro mit seiner Supermarktkette real schnitten bei dem am 28. November vom Greenpeace-EinkaufsNetz veröffentlichten Supermarkt-Ranking zur Pestizidbelastung von Obst und Gemüse am schlechtesten ab. In dem Großtest wurde bei 19 Prozent der real- und bei 21 Prozent der Lidl-Ware sogar die zulässige gesetzliche Höchstmenge für Pestizide erreicht oder überschritten.
"Bei Lidl und real bekommen die Verbraucher beim Obst- und Gemüsekauf am meisten Gift fürs Geld", sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace in Düsseldorf. "Die Konzerne müssen jetzt garantieren, dass ihre Ware zumindest die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. In Zukunft sollten sie möglichst pestizidfreie Lebensmittel verkaufen", fordert Swati Jangle vom Greenpeace-EinkaufsNetz in Neckarsulm.
Für den bisher umfangreichsten Pestizidtest hatte das Greenpeace-EinkaufsNetz im September 658 Obst- und Gemüseproben der führenden Supermarktketten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gekauft und auf rund 300 Wirkstoffe untersuchen lassen. Die Unterschiede zwischen den Ketten sind beachtlich. Im Vergleich am besten schnitten der Discounter Aldi und der österreichische Marktführer Billa ab. Im Mittelfeld lagen die Vollsortimenter Edeka/Spar, Tengelmann, Rewe und der Regionalanbieter tegut. Die Ergebnisse veröffentlichte das Greenpeace-EinkaufsNetz in dem kostenlosen Ratgeber Pestizide aus dem Supermarkt.
Untersucht wurden bei allen Handelsketten acht identische Produktgruppen aus konventionellem Anbau: Birnen, Tafeltrauben, Pfirsiche/Nektarinen, Tomaten, Gurken, Paprika, Karotten und Kopfsalat. Gefunden wurde eine Vielzahl von Pestiziden, die Nerven schädigen, Krebs auslösen oder das Immun- und Hormonsystem stören können. Wenn gesetzliche Höchstmengen überschritten wurden, erstattete Greenpeace Anzeige bei den zuständigen Behörden.
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