Immer mehr Lebensmittelhersteller verzichten auf Gentechnik

Neue Auflage des Greenpeace-Einkaufsratgebers "Essen ohne Gentechnik"

Hamburg, 10. 2. 2004 – Immer mehr Lebensmittelhersteller und große Handelsunternehmen wollen keine Gentechnik in ihren Produkten verwenden. Für die zweite Auflage des Greenpeace-Einkaufsratgebers Essen ohne Gentechnik, den Verbraucher ab sofort bestellen können, haben weitere 28 Firmen ihre Haltung zur Gentechnik verändert. So wollen nun unter anderen Bahlsen, Kölln, Nappo, Meica und Tengelmann keine Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen einsetzen. Für die erste Auflage des Ratgebers, der vor vier Wochen erschien, hatten dies bereits zwei Drittel der etwa 450 befragten Firmen in Deutschland versichert. Mit dem Ratgeber des EinkaufsNetzes, der Verbraucherorganisation von Greenpeace, erkennen Konsumenten, auf welche Hersteller sie achten sollten.

Die Orientierungshilfe für den gentechnikfreien Einkauf wird stark nachgefragt. Die erste Auflage mit 200.000 Exemplaren war nach zehn Tagen vergriffen. Die zweite Auflage umfasst 360.000 Stück, täglich gehen die Bestellungen dafür ein.

"Der Erfolg des Ratgebers belegt, wie stark die Verbraucher Genfood ablehnen", sagt Corinna Hölzel vom Greenpeace EinkaufsNetz. “Niemand kann am Interesse der Kunden vorbeiproduzieren. Das werden auch die Firmen erkennen müssen, die bislang nicht auf Gentechnik verzichten wollen. Wir werden nicht locker lassen. In der dritten Auflage wird die Zahl der gentechnikfreien Firmen weiter gewachsen sein.“ Zu den hartnäckigen Verweigerern von Zusagen zählen Hersteller wie der Wurstfabrikant Herta und Müller-Milch. Der Verbraucher weiß bei diesen Produkten (Eier, Fleisch, Milch) nicht, ob die Tiere mit Gentechnik gefüttert wurden.

Die Entscheidung der Lebensmittelbranche gegen Gentechnik ist für die Verbraucher angesichts der politischen Weichenstellungen derzeit besonders wichtig. Zwar lehnen über 70 Prozent der Verbraucher Gentechnik im Essen ab. Doch der Entwurf für ein Gentechnik-Gesetz, das das Kabinett morgen beschließen will, reicht nicht aus, um die Interessen der Verbraucher, der Landwirte und der Umwelt zu schützen.

Im Greenpeace-EinkaufsNetz engagieren sich bereits 30.000 Verbraucher gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das EinkaufsNetz bietet nicht nur Informationen über Produkte und ihre Herstellung, sondern auch vielfältige Mitmachaktionen, damit Verbraucher ihre Macht für bessere Produkte einsetzen können. So fragen seit Herausgabe des Einkaufsratgebers immer mehr Bürger bei Firmen nach, die nicht gelistet sind. Sie wollen wissen, was sie essen und erkundigen sich nach der Verwendung von Gentechnik.

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