Hamburg, 10.01.2007 - Gegen den Walfang der japanischen Regierung protestieren zehn Greenpeace-Aktivisten heute vor dem Kanzleramt. Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt den japanischen Premierminister Shinzo Abe zu politischen Gesprächen. Mit Transparenten in japanischer, englischer und deutscher Sprache fordern die Aktivisten den sofortigen Stopp des japanischen Walfangs im antarktischen Walschutzgebiet. Die japanischen Walfänger wollen im Südpolarmeer bis März dieses Jahres 935 Minkewale und 10 Finnwale töten.
"Die Schlachterei im Walschutzgebiet muss sofort aufhören", sagt Greenpeace-Meeresbiologin Stefanie Werner. "Bundeskanzlerin Merkel sollte den japanischen Ministerpräsidenten Abe unmissverständlich auffordern, das international gültige Walfangverbot endlich anzuerkennen."
Die japanische Regierung ignoriert bisher das von der Internationalen Walfangkommission 1982 beschlossene internationale Walfangverbot. 1994 wurde das Südpolarmeer zudem zum Schutzgebiet für Wale erklärt, damit sich die Walpopulationen erholen können. Die Wale sollten in ihren Paarungs-, Aufzucht- und Nahrungsgebieten geschützt werden. Bereits am 15. November hat die japanische Walfangflotte ihren Heimathafen verlassen und Kurs auf das antarktische Schutzgebiet genommen, um Minkewale und Finnwale zu jagen. Finnwale sind akut vom Aussterben bedroht.
Seit Bestehen des Walfangverbotes starben durch die japanischen Harpunen mehr als 9000 Großwale verschiedener Arten. Offiziell betreibt die japanische Fischereibehörde den Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken.
Unter den Aktivisten am Bundeskanzleramt ist auch Regine Frerichs, die im vergangenen Jahr als Schlauchbootfahrerin bei Aktionen gegen die japanischen Walfänger im Südpolarmeer vielen Tieren das Leben retten konnte. Auch in diesem Jahr will Greenpeace die japanische Jagd im Schutzgebiet verhindern und Regine Frerichs bereitet sich auf ihre Abreise vor. Weitere spannende und tragische Wochen an Bord des Greenpeace-Schiffes Esperanza mit halsbrecherischen Meeresaktionen stehen ihr bevor.
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