Aschaffenburg, 14.12.2012 - Greenpeace-Aktivisten protestieren heute für mehr Waldschutz in Bayern. Sie stellen sich in einem Waldgebiet im Spessart zwischen Waldarbeiter und Bäume, die zum Einschlag ausgezeichnet sind und heute gefällt werden sollen. "Stoppt die Säge - Waldschutz jetzt" ist auf einem Banner zu lesen. Das Buchenwaldgebiet ist bis zu 180 Jahre alt.
Erst im Juni hatten die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) einen Einschlagstopp für solch alte Buchenwälder verhängt. "Die alte Bäume sind nicht geschützt, dem Einschlag ist weiterhin Tür und Tor geöffnet", sagt Oliver Salge, Waldexperte bei Greenpeace. "Ministerpräsident Seehofer muss die alten Wälder Bayerns endlich rechtlich verbindlich schützen." Buchenwälder dieses Alters sind in Deutschland extrem selten: Weniger als ein Prozent weist Bäume auf, die älter als 160 Jahre sind.
Statt der von der Bundesregierung geforderten zehn Prozent stehen in Bayern bisher lediglich knapp drei Prozent der öffentlichen Wälder unter Schutz. Unter Ministerpräsident Seehofer ist der Holzeinschlag in den öffentlichen Wäldern Bayerns angestiegen.
Greenpeace Aktivisten haben in den vergangenen Wochen wiederholt im Spessart gegen die Zerstörung alter Buchenwälder protestiert. Sie übermalten in einigen Waldgebieten Einschlagsmarkierungen, um den Holzeinschlag durch die Bayerischen Staatsforsten einzudämmen. Die Aktivisten waren wiederholt auch in dem Gebiet aktiv, in dem jetzt gefällt werden soll.
Die bayerische Landesregierung weigert sich zudem, Daten zu Lage und Zustand der alten Buchenwälder herauszugeben. Deshalb kartierten Greenpeace-Aktivisten in diesem Frühjahr und Herbst zahlreiche Wälder im Spessart selbst. Die Umweltschützer erhoben Daten von über 30.000 alten Buchen und Eichen und überführten sie in detaillierte Karten. Vor kurzem übergaben die Umweltaktivisten Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Abschlussbericht.
Über den Einsatz von Greenpeace für einen besseren Schutz der deutschen Wälder informiert das Onlinemagazin "Die Vermessung des Waldes".
Wer eine symbolische Patenschaft für die von Greenpeace kartierten Buchen übernehmen will, kann dies auf folgender Webseite tun: www.greenpeace.de/baumpate Die Baumpaten erhalten eine Patenurkunde, auf der die geographischen Koordinaten des Baumes eingetragen sind.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207236-greenpeace-aktivisten-schutzen-alte-baume-vor-motorsageVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Recherche: Illegaler Goldabbau im Amazonas vernichtet weiter große Flächen Regenwald Satellitendaten zeige...
Greenpeace-Recherche warnt: Illegale Goldsuche frisst sich durch den Regenwald – in nur zwei Jahren über 4.000 Hektar in indigenen Gebieten vernichtet.
Greenpeace-Rechtsgutachten: Bestehende Gesetze reichen nicht für ökologische EU-Verpflichtungen
Die geltenden Gesetze zum Schutz der Natur in Deutschland reichen nicht aus, um die ökologischen Verpflichtungen nach EU-Recht zu erfüllen. Dies zeigt ein heute veröffentlichtes Gutachten der Recht...
Greenpeace-Stellungnahme: Weltnaturkonferenz CBD COP16 endet mit hoffnungsvollem Signal
Greenpeace begrüßt den Kompromiss der Weltnaturkonferenz zur Finanzierung des Naturschutzes. Die Mitgliedstaaten einigten sich auf neue Finanzmittel bis 2030 und setzten einen Monitoring-Rahmen. Ja...
Greenpeace-Stellungnahme zum Abschluss der Weltnaturkonferenz CBD COP16
Zum Abschluss der Weltnaturkonferenz hebt Greenpeace positive Schritte in Bezug auf indigene Gemeinschaften und Meeresschutz hervor, bemängelt jedoch die Blockade des Biodiversitätsfonds durch die ...
Greenpeace-Stellungnahme zur neuen Nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung auf der Weltnaturkonferenz
Der neue Naturschutz-Plan der Bundesregierung hat viele wichtige Ziele, es mangelt jedoch an rechtlich verbindlichen Maßnahmen, um diese Ziele auch umzusetzen.