Greenpeace-Kletterer am Eiffelturm: Klimaschutz jetzt!

Klimasachstandsbericht zu den Folgen der Erderwärmung wird in Paris beraten

Hamburg/Paris, 29.01.2007 - 45 Greenpeace-Aktivisten machen heute mit zwei Bannern am Eiffelturm auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam. Auf einer Fläche von 50 mal 24 Metern zeigen sie ein Fieberthermometer und den Spruch "Below two degrees - It's not too late" ("Unter zwei Grad - Es ist noch nicht zu spät"), um auf den Klimasachstandsbericht der Vereinten Nationen aufmerksam zu machen, der am 2. Februar in Paris präsentiert wird. Greenpeace fordert die Regierungen der Welt zum Handeln auf. Gelingt jetzt die massive Reduzierung der Treibhausgase, so könnte der weltweite Temperaturanstieg noch unterhalb von zwei Grad bleiben. Nur bis zwei Grad halten die Wissenschaftler den Klimawandel für die Menschheit noch für erträglich.

"Der neue UN-Klimabericht wird zeigen, dass der Klimawandel schlimmer ausfällt als befürchtet. Und er kommt heftiger und schneller als erwartet", ist sich Gabriela von Goerne, Greenpeace-Klimaexpertin, sicher. "Wenn wir nicht endlich handeln und etwa in Europa bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 30 Prozent senken, wird das katastrophale Auswirkungen für nachkommende Generationen haben." Deutschland als führende Industrienation hat dabei eine Schlüsselfunktion. Die deutsche Regierung hat mit der EU-Ratspräsidentschaft und dem G8-Vorsitz große Verantwortung für mehr Klimaschutz übernommen.

Im Moment blockieren deutsche Politiker wirksamen Klimaschutz. Berlin hat aus Brüssel im November 2006 strikte Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgase erhalten. Doch anstatt diese Vorgaben umzusetzen, überlegt die Bundesregierung unter Federführung von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), gegen die Brüsseler Reduktionsvorgaben Klage zu erheben. Die Klage könnte dazu führen, dass der gesamte europäische Handel mit Verschmutzungsrechten zusammenbricht. Außerdem wehrt sich Günter Verheugen, Vizepräsident der europäischen Kommission mit Händen und Füßen gegen die Festlegung verbindlicher Grenzen für den Kohlendioxidausstoß von Autos. Und das, obwohl der Autoverkehr allein in Deutschland mehr als 20 Prozent zur Klimazerstörung beiträgt.

"Man kann den Eindruck bekommen, deutschen Politikern sind die Interessen der Großkonzerne wie RWE und Audi wichtiger als das Bedürfnis ihrer Bürger nach der Sicherung ihrer Lebensgrundlagen", sagt von Goerne. "Es ist bewiesen, dass der Ausstoß der weltweiten Treibhausgase bis zur Mitte dieses Jahrhunderts halbiert werden muss." Greenpeace hatte vergangene Woche einen Masterplan zur weltweiten Energieerzeugung vorgelegt. Mit dem Report Energie (R)evolution zeigt Greenpeace, wie solch eine Halbierung erreicht werden kann, ohne wirtschaftliches Wachstum zu gefährden.

"Die Erkenntnisse des UN-Klimasachstandsberichts dürfen nicht in den Regalen verstauben. Sie müssen die Verantwortlichen der Welt wachrütteln. Wir haben gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum zusammen gehen, aber die Zeit zum Handeln wird knapp", so Gabriela von Goerne.

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