Arche Warder: Europas größter Park für seltene Nutztiere öffnet wieder Tore und Ställe

Greenpeace-Projekt Warder ist eine Schatzkammer der naturnahen Landwirtschaft

Warder/Schleswig-Holstein, 01. 05. 2004 – Die Aufräumarbeiten in der Arche Warder im Landkreis Rendsburg-Eckernförde/Schleswig-Holstein sind fast abgeschlossen. Heute werden die 1000 Tiere aus 130 bedrohten Rassen mit all ihren Fohlen, Kälbern, Lämmern und Ferkeln der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Verein Arche Warder, der den insolventen Tierpark am 1. November 2003 übernahm, hat Stallungen und Weidezäune erneuert. Zudem wurden Futterraufen angeschafft, die Wasserversorgung für die Tiere neu installiert und 500 Kubikmeter Mist abgefahren. Damit ist gesichert, das seltene Nutztierrassen wie das Glöckchenschwein (weltweit 160 Tiere) oder die Telemark-Rinder (120 Tiere weltweit) nicht durch schlechte hygienische Bedingungen in Gefahr geraten. Im Spätherbst war der 40 Hektar große Tierpark wegen starken Parasitenbefalls geräumt worden.

Heinrich Laing, Leiter der Arche Warder: „Hinter uns liegen harte Monate. Wir sind an die Grenzen des Machbaren und Möglichen gegangen. Aber es hat sich gelohnt. 500 000 Euro sind bislang investiert worden, um die Tierhaltung zu verbessern und den Tierpark für das Publikum attraktiver zu machen. Jetzt können wir die züchterischen Aspekte wieder stärker verfolgen. Wir haben bereits eine kleine Herde Bentheimer Schafe und einige Angler Sattelschweine erworben.“

Möglich wurde das Projekt durch die tatkräftige und finanzielle Unterstützung von Greenpeace, der Umweltstiftung Greenpeace und der Bingo-Umweltlotterie. „Es ist schön, dass die Arche Warder nun renoviert wieder in die Fahrt geht“, sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. „Diese Vielfalt an seltenen Nutztieren ist eine Schatzkammer der naturnahen Landwirtschaft. Mit diesen Tieren leben die Eigenschaften weiter, die die industrielle Landwirtschaft den Tieren weggezüchtet hat. Die heutige Milchkuh ist nur noch ein Knochengestell mit Rieseneuter. Die Urform, das Altdeutsche Niederungsrind braucht kein Soja-Futter aus Südamerika und bekommt seine Kälber nicht per Kaiserschnitt. Warder zeigt, wie abwechselungsreich naturnahe Landwirtschaft sein kann. Das ist kein Blick in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft.“

Die Arche Warder soll auch zu einer Adresse für interessante Veranstaltungen werden. Geplant ist ein größeres Event pro Monat – von klassischer Musik bis zum Kinderfest. Außerdem soll es Vorträge und Diskussionsabende zu Themen der Landwirtschaft und Genetik geben. Zur Eröffnung wird heute und morgen auf dem Gelände ein abwechselungsreiches Programm geboten, mit dem Auftrieb der Tiere, mit einem Kindermarathon, klassischer und Swing-Musik, Gauklern und einem Pferdemärchen. Der Tierpark Warder liegt an der A7 nördlich des Autobahndreiecks Bordesholm, Abfahrt Warder.

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