Magdeburg, 12. 5. 2004 – Den millionsten Greenpeace-Einkaufsratgeber Essen ohne Gentechnik hat heute der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und Gentechnik-Befürworter Wolfgang Böhmer (CDU), erhalten. Aktivisten vom EinkaufsNetz, der Greenpeace-Verbraucherorganisation, überraschten Böhmer in Magdeburg mit dem Ratgeber und einem Präsentkorb mit Produkten von Firmen, die auf Gentechnik verzichten. Böhmer soll gezeigt werden, dass Essen ohne Gentechnik möglich ist. Im Einkaufsratgeber sind etwa 450 Firmen aufgelistet, die meisten davon produzieren ohne Zutaten aus Gen-Pflanzen. Greenpeace hat in den vergangenen Wochen mehrfach gegen den Pro-Gentechnik-Kurs der Landesregierung von Sachsen-Anhalt protestiert.
„Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt fördert mit der Gentechnik keine Innovation, sondern eine überflüssige Risikotechnik“, sagt Corinna Hölzel vom Greenpeace EinkaufsNetz. „Die Regierung nimmt in Kauf, dass Umwelt und Verbraucher durch genmanipulierte Pflanzen gefährdet werden. Diese einseitige Unterstützung muss aufhören. Böhmer muss auch die Interessen der Verbraucher und Landwirte schützen, die Gen-Food ablehnen.“
150 Millionen Euro sollen in Sachsen-Anhalt in den kommenden fünf Jahren in die Gentechnik-Forschung investiert werden. An dem Versuchsanbau von Gen-Mais beteiligen sich in diesem Jahr jedoch lediglich fünf Landwirte auf insgesamt 60 Hektar Ackerfläche. Das entspricht etwa 85 Fußballfeldern. Bundesweit nehmen 25 Landwirte an den umstrittenen Versuchen teil.
Der Mitte Januar erstmals vom EinkaufsNetz, der Verbraucherorganisation von Greenpeace, veröffentlichte Ratgeber ist wegen der unerwartet großen Nachfrage mittlerweile in der dritten Auflage fast vollständig vergriffen. Inzwischen veröffentlicht Greenpeace in vielen Ländern Einkaufsratgeber: Hersteller und Handelsketten wurden beispielsweise in Brasilien, China, Australien, Neuseeland, Kanada und Thailand auf ihre Position zur gentechnikfreien Produktion von Lebensmitteln befragt.
Im EinkaufsNetz, der Verbraucherorganisation von Greenpeace, sind bereits 30.000 kritische Konsumenten engagiert. Sie sind gemeinsam mit Greenpeace aktiv für bessere Lebensmittel. Verbraucher haben Macht und gestalten mit ihrem Verhalten den Markt. Das EinkaufsNetz ist offen für alle Interessenten. Es bietet neben Informationen über Produkte und Herstellungsweisen auch vielfältige Mitmachaktionen, um Misstände zu beseitigen und die Qualität von Waren zu verbessern.
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