Hamburg, 19. 10. 2004 - Greenpeace veröffentlicht heute einen Report der Umweltbehörde Commission For Environmental Cooperation (CEC) der Nordamerikanischen Freihandels Zone (NAFTA), der vor den Risiken der Ausbreitung von Gen-Mais in Mexiko warnt. Der Report fordert eine Kennzeichnung von amerikanischem Gen-Mais, der für Mexiko bestimmt ist. So solle verhindert werden, dass sich Gen-Mais unkontrolliert ausbreite. Weitere Forderungen der NAFTA: Die genmanipulierten Pflanzen sollten nur noch in gemahlener Form exportiert werden, damit die Körner nicht als Saatgut verwendet werden können. Außerdem solle der kommerzielle Anbau von Gen-Mais nicht mehr gestattet werden, da die Umweltauswirkungen nicht abschätzbar seien. Die Veröffentlichung des Reports mit dem Titel Mais und Biodiversität: Effekte von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko wird von der US-Regierung seit Juni zurückgehalten.
Hamburg, 19. 10. 2004 - Greenpeace veröffentlicht heute einen Report der Umweltbehörde Commission For Environmental Cooperation (CEC) der Nordamerikanischen Freihandels Zone (NAFTA), der vor den Risiken der Ausbreitung von Gen-Mais in Mexiko warnt. Der Report fordert eine Kennzeichnung von amerikanischem Gen-Mais, der für Mexiko bestimmt ist. So solle verhindert werden, dass sich Gen-Mais unkontrolliert ausbreite. Weitere Forderungen der NAFTA: Die genmanipulierten Pflanzen sollten nur noch in gemahlener Form exportiert werden, damit die Körner nicht als Saatgut verwendet werden können. Außerdem solle der kommerzielle Anbau von Gen-Mais nicht mehr gestattet werden, da die Umweltauswirkungen nicht abschätzbar seien. Die Veröffentlichung des Reports mit dem Titel Mais und Biodiversität: Effekte von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko wird von der US-Regierung seit Juni zurückgehalten.
„Der NAFTA-Bericht bestätigt, dass die USA durch die Handelspraxis mit genmanipulierten Saaten die Umwelt gefährden und die unkontrollierte Ausbreitung von Gen-Pflanzen fördern. Kein Wunder, dass die USA diesen Bericht zurückhalten. Eine Trennung der Märkte und Kennzeichnung der Gen-Pflanzen wurde bisher immer als überflüssiges Handelshemmnis bezeichnet“, sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace Deutschland.
Im Ursprungsland des Mais wurden schon 2001 Verunreinigungen von Gen-Mais wissenschaftlich belegt. Der NAFTA-Report geht davon aus, dass sich der Gen-Mais unkontrolliert und nicht rückholbar unter den einheimischen mexikanischen Sorten ausbreiten wird. Jährlich werden über fünf Millionen Tonnen Mais aus den USA nach Mexiko exportiert.
Der Report ist für die USA problematisch, da diese im Moment vor einem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation WTO gegen die EU wegen des Imports von amerikanischen Gen-Pflanzen klagen. Die Kennzeichnungsvorschriften und Zulassungsverfahren der EU werden von den USA als unzulässiges Handelshemmnis angesehen. Der Report könnte die Position der USA vor dem Schiedsgericht der WTO empfindlich schwächen.
„Der NAFTA-Report gibt der EU-Kommission gute Argumente bei ihrer Auseinandersetzung mit den USA“, sagt Christoph Then. „Zu Recht beruft sich die EU vor der WTO auf das Prinzip der Vorsorge, weil längst nicht alle wissenschaftlichen Fragen geklärt sind.“
Auch in Europa wird der Anbau von Gen-Pflanzen unweigerlich dazu führen, dass sich diese auf den gentechnikfreien Feldern ausbreiten. Pflanzen wie Gen-Raps können sich zudem mit verwandten Wildkräutern kreuzen und fortpflanzen. Greenpeace fordert deswegen strikte Regeln zur Reinheit von Saatgut und einen Stop der Zulassung für Gen-Pflanzen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Bericht der AG Landwirtschaft in den Koalitionsverhandlungen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, sieht in der Unverbindlichkeit die Gefahr, dass vereinbarte Klimaziele und der dringend notwendige Arten- und Umweltschutz in Gefahr geraten
Stellungnahme zum Stickstoff-Urteil in den Niederlanden
Zugunsten strengerer Umweltauflagen für die niederländische Landwirtschaft hat heute das nationale Zivilgericht in Den Haag entschieden. Um die umweltschädlichen Stickstoffemissionen zu verringern,...
Greenpeace-Umfrage: Große Mehrheit fordert von Agrarminister:in auch Verbraucherpolitik
Knapp drei Viertel der Bundesbürger:innen erwarten in einer Umfrage vom künftigen Bundeslandwirtschaftsministerium, dass die Interessen von Landwirt:innen und Verbraucher:innen gleichrangig behande...
Stellungnahme zum Vorschlag von Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu senken
Olaf Scholz will den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent abzusenken. Greenpeace begrüßt den Vorschlag und fordert eine generationenübergreifend klimagerechte Mehrwertste...
Klimakrise: Greenpeace-Aktive protestieren gegen Methanemissionen aus Fleisch- und Milchindustrie
Auf die besondere Verantwortung der Fleisch- und Milchindustrie in der Klimakrise machen Aktivist:innen von Greenpeace heute bei der Unternehmensgruppe Theo Müller aufmerksam. Mit hohen Milchtüten,...