Der Gipfel: Rund 150 Jugendliche rufen von den höchsten Punkten aller Bundesländer die Energiewende aus
Hamburg, 13.05.2011 - Zwei Tage vor der Veröffentlichung des Berichts der Reaktorsicherheitskommission stehen heute rund 150 Greenpeace Jugendliche auf den höchsten Gipfeln der 16 Bundesländer. Die jungen Aktivisten rufen zeitgleich die Energiewende aus und hissen eine Flagge, auf der das jeweilige Landeswappen mit einem Windrad zu sehen ist. Auf ihr steht: Unsere Zukunft ist erneuerbar!
Die Gipfelstürmer fordern die Ministerpräsidenten auf, die deutschen Atomkraftwerke bis 2015 stillzulegen und sich für eine konsequente Energiewende einzusetzen. Der niedrigste Gipfel mit 33 Metern Höhe liegt in Bremen, der höchste ist die Zugspitze mit 2.962 Metern Höhe. Hier errichten die Jugendlichen zusätzlich ein rund fünf Meter hohes Windrad.
'Wir wollen entscheiden, wie die künftige Energieversorgung in Deutschland aussieht. Es ist schließlich unsere Zukunft und nicht die der Politiker. Deswegen kommen wir ihnen heute zuvor und verbreiten die gute Nachricht im ganzen Land' , so Sabine Teryngel, Greenpeace Jugendliche aus München, 16 Jahre alt. 'Schon lange wissen wir: Atomkraft ist weder billig noch sicher, auch wenn die Politik uns das immer weismachen wollte. Die Politik hat jetzt die einmalige Chance, ihre Lügen wieder gut zu machen und ein bisschen Vertrauen zurückzugewinnen.'
Am kommenden Montag wird die Reaktorsicherheitskommission ihre Sicherheitsanalyse zu den deutschen Atomreaktoren veröffentlichen. Dieser Bericht bildet neben dem der Ethikkommission eine wesentliche Grundlage für die Entscheidung der Bundesregierung über die zukünftige Energieversorgung in Deutschland.
Nach dem Super-GAU von Fukushima müssten nach Auffassung von Greenpeace alle deutschen AKW sofort abgeschaltet werden. Greenpeace hat mit dem Energiekonzept "Der Plan" aufgezeigt, wie Deutschland bis spätestens 2015 endgültig aus der Atomkraft aussteigen kann. Dieser Zeitplan ist ein absolutes Zugeständnis, um eine Übergangsfrist zu gewährleisten. Parallel zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2040 muss Deutschland aus der klimaschädlichen Kohle aussteigen. Im Jahr 2050 könnte die Stromerzeugung so zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien bestehen. Die Energiewende bringt nach Greenpeace-Prognosen bis 2050 ungefähr 650.000 neue Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Michael Weiland
- Pressesprecher Klimakrise, Energiewende
- michael.weiland@greenpeace.org
- 0160-1745772
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Aktive setzen Leuchtzeichen am Reichstag gegen ein aufgeweichtes Klimaschutzgesetz
Mit einer Projektion an die Fassade des Berliner Reichstages protestieren Aktive von Greenpeace heute gegen den Versuch der Regierungskoalition, das aufgeweichte Klimaschutzgesetz im Bundestag zu b...
Greenpeace-Stellungnahme zum Jahrestag des Atomausstiegs in Bayern
Energie-Expertin Saskia Reinbeck von Greenpeace in Bayern zieht eine Bilanz des ersten Jahrs ohne Atomstrom und fordert von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen zügigere...
Greenpeace-Studie: Ukraine kann Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf Bruchteil der Landesfläche decken
Um den gesamten Strombedarf der Ukraine alleine mit Solar- und Windenergie zu decken, benötigt das Land nur ein Hundertstel seiner dafür geeigneten Landesfläche.
Stellungnahme zum Erfolg der Klimaklage vor dem EGMR
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat bestätigt, dass mangelnder Klimaschutz Menschenrechte verletzt. Für Gianna Martini, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, ist da...
Greenpeace-Studie belegt: Im Jahr nach dem Atomausstieg sinken CO2-Ausstoß und Strompreise
Die Stromerzeugung in Deutschland verursacht im ersten Jahr ohne Atomstrom weniger Treibhausgase und ist günstiger sowie sicherer geworden als im Vorjahreszeitraum.