Hamburg, 23.05.2011 - Die von Greenpeace-Aktivisten vor Sylt versenkten Steine schützen Meeresbewohner erfolgreich vor Fischernetzen. Taucher der unabhängigen Umweltschutzorganisation untersuchen derzeit, welche Auswirkungen die im Sommer 2008 versenkten Steine auf das Leben im Meer haben. Erste Untersuchungen zeigen, dass die Steine mit zahlreichen Meeresorganismen bewachsen sind und das vor der Ferieninsel Sylt vorhandene Steinriff vergrößern. In den kommenden Wochen wollen die Taucher von ihrem Aktionsschiff Beluga 2 aus untersuchen, wie der Meeresboden und seine Bewohner sich ohne Fischerei entwickeln. Die Untersuchungen der Steine sind Teil eines mehrjährigen Forschungsprogramms der Umweltschützer vor Sylt.
'Die von uns versenkten Steine gehören jetzt zum Riff', sagt Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace. 'Die Felsbrocken haben in den vergangenen Jahren die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen verhindert und schützen so die Artenvielfalt des Meeres'. Außerhalb der durch die von Greenpeace mit Steinen geschützten Zone gibt es im so genannten Schutzgebiet des Sylter Außenriffs keinerlei Fischereibeschränkung. Bis heute konnten sich die verantwortlichen Ministerien, darunter das für Fischereifragen verantwortliche Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen.
Das Sylter Außenriff gehört zwar seit 2004 zu den zehn von der Bundesregierung gemeldeten Meeresgebieten des deutschen Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerkes. Dieser Status ändert jedoch bis heute nichts an der massiven Zerstörung durch schädliche Fischereimethoden. Millionen Meeresbewohner werden so täglich getötet.
Die für maritime Angelegenheiten verantwortliche EU-Kommissarin Maria Damanaki will am 13. Juli dieses Jahres einen Entwurf für eine neue europäische Fischereipolitik vorlegen. Greenpeace fordert, dass die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten darin rechtsverbindlich vorzuschreiben ist. Nur so können sich die überfischten Speisefischbestände und die zerstörte Meeresnatur wieder erholen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207002-greenpeace-steine-bilden-schutzendes-riff-vor-syltVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme zum Streit der Internationalen Meeresbodenbehörde über friedliche Proteste
Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann hält die Abwehrhaltung zahlreicher Länder gegenüber der Einschränkung von Protesten auf Hoher See für ein wichtiges Signal.
Greenpeace zum durchgehend heißesten Jahr für die Meere
Mit dem morgigen Donnerstag liegt die durchschnittliche Temperatur der Weltmeere seit zwölf Monaten an jedem einzelnen Tag höher als je zuvor gemessen, zeigen Daten des US-Wetterdienstes NOAA.
Greenpeace-Stellungnahme zum Einlaufen des neuen Supertrawlers Jan Maria in Bremerhaven
Heute ist der neue Supertrawler Jan Maria erstmals in seinen Heimathafen in Bremerhaven eingelaufen. Das Fabrikschiff des niederländischen Fischereikonzerns Parlevliet & van der Plas will im Nordat...
Greenpeace findet weitere verborgene Steinriffe nahe Gasbohrprojekt vor Borkum
In dem Gebiet, in dem das Energieunternehmen One-Dyas in der Nordsee nach Gas bohren will, befinden sich mehr Steinriffe als bisher angenommen. Das belegt ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gu...
Aktive von Greenpeace International protestieren im Pazifik für den Schutz der Tiefsee
Gegen zerstörerischen Tiefseebergbau protestieren Umweltschützer:innen von Greenpeace International heute mit Kanus 1500 Kilometer westlich der mexikanischen Küste. Auf Bannern fordern sie “Stoppt...