Berlin, 21.05.2007 - Mit 17 toten Walen demonstriert Greenpeace heute vor dem Brandenburger Tor in Berlin für den weltweiten Schutz der Meeressäuger. Die Tiere werden auf einem 25 Meter langen Podest präsentiert. Unter ihnen befinden sich ein Pilotwal, ein Schnabelwal, ein Weißseitendelfin, gemeine Delfine und Schweinswale. Der Grund für die Greenpeace-Aktion: Jedes Jahr sterben Hunderttausende Wale in Fischernetzen, verenden durch Umweltgifte und Unterwasserlärm.
Greenpeace fordert von der Bundesregierung in Europa eine Vorreiterrolle beim Schutz der Wale einzunehmen. Auf der in einer Woche beginnenden Haupttagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Anchorage/Alaska muss sich die Bundesregierung für einen umfassenden Schutz aller Wale einsetzen. Alle Gefahren, denen die Tiere ausgesetzt sind, müssen auf der IWC Gegenstand der Verhandlungen sein.
"Wale werden wie Abfall behandelt. Die Tiere hier stehen für die 17 Wale und Delphine, die weltweit alle halbe Stunde als Beifang in Fischernetzen ertrinken", sagt Stefanie Werner, Meeresbiologin bei Greenpeace. "Wenn die IWC sich nur mit der Jagd beschäftigt, greift dies zu kurz. Es ist an der Zeit, dass die Tiere umfassend geschützt werden."
Die jetzt vor dem Brandenburger Tor präsentierten Wale sind in den vergangenen Monaten tot an europäischen Stränden angeschwemmt und von Greenpeace geborgen worden. Die Tiere stammen aus dem englischen Kanal, von der französischen Atlantik- und der deutschen Nord- und Ostseeküste. Einige Tiere zeigen deutliche Spuren von Fischernetzen - ein Zeichen dafür, dass sie vermutlich in Netzen ertrunken sind. Andere Wale haben Verletzungen durch Schiffsschrauben.
Etliche Walarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Darauf wird morgen durch den Tag der Artenvielfalt der Vereinten Nationen (UN) hingewiesen. Die Wale spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer und ihre Anzahl ist geringer als die der Säugetiere an Land. Damit die Meere künftig geschützt werden können, braucht es großflächige Schutzgebiete. Diese müssen mindestens 40 Prozent der Ozeane ausmachen. Für die europäischen Meere müssen Schutzgebiete in der neuen Meeresstrategie-Richtlinie der EU festgeschrieben werden.
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