Greenpeace siegt über Piratenfischer

Spanische Behörden wollen 200 Tonnen illegal gefangenen Fisch beschlagnahmen

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Hamburg/Las Palmas, 19.04.2006 - Greenpeace ist nach einer langen Protestaktion im Hafen von Las Palmas/Gran Canaria ein bedeutender Schlag gegen die illegale Fischerei gelungen. Fast 150 Stunden haben Greenpeace-Aktivisten, darunter ein Umweltschützer aus Hamburg, auf den Masten und Kränen des Kühlschiffes Binar 4 ausgeharrt, das illegal gefangenen Fisch geladen hat - gestern Abend erklärten die spanischen Behörden nach einer Woche endlich, die rund 200 Tonnen Fisch zu beschlagnahmen.

Die Binar 4 hatte den vor der Küste von Guinea/Westafrika gefangenen Fisch vor einer Woche nach Las Palmas transportiert, dem Hauptumschlagplatz für illegale Fänge aus der Region auch für den europäischen Markt. Greenpeace hatte den Frachter mit ihrem Aktionsschiff Esperanza über 1200 Seemeilen verfolgt.

"Wir sind froh, dass die spanischen Behörden endlich etwas gegen die Piratenfischerei unternehmen", sagt Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace. "In Las Palmas wird unter den Augen der Behörden EU-Recht gebrochen. Wir erwarten, dass die Behörden ab jetzt gegen die Einfuhr und den Verkauf illegaler Fänge in Las Palmas vorgehen."

Der Fisch stammt hauptsächlich aus den westafrikanischen Küstengewässern. Die Piratenfischer verladen die Ware noch auf Hoher See auf Transportschiffe, um so die Herkunft des Fangs zu verschleiern. Dabei nutzen die Piratenfischer die mangelhafte Überwachung der Hoheitsgewässer der ärmsten Länder der Welt, in diesem Fall von Guinea.

Die Esperanza hat während der vergangenen vier Wochen vor der westafrikanischen Küste zusammen mit Vertretern der Behörden Guineas Fischtrawler überwacht. Insgesamt wurden über 100 Schiffe überprüft. Vermutlich sind mehr als die Hälfte von ihnen in illegale Praktiken verwickelt. Auch die Binar 4 zählt dazu. Unerlaubt hat sie etwa 11.000 Kisten mit Fisch auf Hoher See übernommen.

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