Stralsund, 22.06.2011 - Heute stechen Greenpeace-Meeresschutzexperte Thilo Maack und drei Vertreter der Kids for Oceans im Alter von 12 und 13 Jahren mit dem Aktionsschiff Beluga II in See. Zum Auftakt der Kids for Oceans-Kampagne fahren sie zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, wo Greenpeace-Taucher in rund zehn Metern Tiefe Meereslebewesen dokumentieren. Der Meeresbiologe Maack zeigt den Kindern anhand von Unterwasservideos, welche einzigartigen Schätze in der Ostsee leben und erklärt, warum sie schützenswert sind. Die jungen Meeresschützer fordern mit ihrer diesjährigen Kampagne neue Schutzgebiete in Europa. Derzeit wird in der Europäischen Union (EU) an einer neuen Fischereigesetzgebung gearbeitet.
'Auf den Meeren sind zu viele Schiffe mit zu großen Netzen unterwegs, um Fisch zu fangen. Dadurch schrumpfen die Bestände immer weiter. Viele Millionen Tiere sterben außerdem jedes Jahr völlig sinnlos als Beifang - das ist schrecklich,' sagt Johannes (13), ein Vertreter der Kids for Oceans aus München. 'Unsere Meere brauchen dringend unsere Hilfe. Wir brauchen eine neue Fischereipolitik in Europa.'
Nach der Ostsee-Expedition fährt die Beluga II wieder nach Stralsund. Die jungen Meeresschützer werden hier bis zum 26. Juni vor dem Ozeaneum aktiv sein. Bunt geschminkt und als Fische verkleidet sammeln sie Unterschriften und bemalen Holzfische. Diese werden so angeordnet, das sich aus den zahlreichen Holzfischen wiederum ein zwei mal vier Meter großer Unterschriftenfisch ergibt. Im November soll dieser Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner präsentiert werden. Sie wird aufgefordert, sich für eine nachhaltige Fischereipolitik in der EU einzusetzen.
Kinder und Jugendliche sind eingeladen, sich bei der Kids for Oceans-Kampagne zu beteiligen. Auf www.greenpeace4kids.de können sie ihren persönlichen Unterschriftenfisch gestalten. Unter dem Stichwort Kids for Oceans können sie sich außerdem kostenlos ein Aktionpaket mit Unterschriftenfischen, Informationen und Lesezeichen bestellen. Die Unterschriftenfische können zunächst bis zum 31. Oktober bei Greenpeace eingeschickt werden.
Die jungen Meeresschützer werden aktiv, da mittlerweile fast 90 Prozent der europäischen Speisefischbestände als überfischt gelten. Ursache dafür sind zu hohe Fangquoten, schonungslose Fangmethoden und zu wenig Schutzgebiete. In der Ostsee gehören vor allem der Hering und der westliche Ostseedorsch zu den stark überfischten Beständen. Durch die Stellnetzfischerei in Nord- und Ostsee sterben außerdem jährlich Tausende Schweinswale als Beifang. In der EU wird derzeit an einer neuen Fischereigesetzgebung gearbeitet, die ab 2013 gültig sein soll. Auch Deutschland ist als eines der 27 EU-Mitgliedsstaaten aufgerufen, bei der Erneuerung mitzuwirken.
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