Jugend-Demonstration: Amazonien brennt für unser Essen

200 Greenpeace-Jugendliche protestieren gegen die Zerstörung des Amazonas-Urwaldes

"Haben auch Sie Urwald auf ihrem Teller?" 200 Greenpeace-Jugendliche stellen diese Frage heute auf ihrer Demonstration in Krefeld. Sie protestieren gegen die Zerstörung des brasilianischen Urwaldes und die großen dadurch entstehenden ökologischen und sozialen Probleme. Da Soja als billiges Tierfutter verwendet wird, bauen große Agrarkonzerne immer mehr Soja in Brasilien an und zerstören so den einzigartigen Urwald für die Fleischproduktion. Auf diese Weise landet das Soja aus Amazonien auch in deutschen Futtertrögen von Schweinen, Hühnern und Kühen. Den Weg vom intakten Urwald bis zu unserem Essen wird von den Jugendlichen auf ihrer Demonstration symbolisch nachgestellt.

"Mich regt auf, dass Menschen nicht darüber nachdenken, woher ihr halbes Hähnchen auf dem Teller kommt. Für unseren Wohlstand wird das Ökosystem in der Amazonas-Region vernichtet", sagt Anne Gerdom, 18 Jahre, aus der Greenpeace-Jugendgruppe Krefeld. International agierende Agrarkonzerne wie der US-Gigant Cargill kaufen immer wieder Soja von Farmern, die an illegaler Landaneignung, Rodung und Sklaverei beteiligt sind. Die Menschenrechte werden mit Füßen getreten und die Tiere werden einfach mit dem Urwald vernichtet. "Menschen und Tiere sind in ihrer Existenz und ihrem Leben bedroht - das können wir nicht zulassen!", sagt die 18-jährige Charlotte Bradke aus der Greenpeace-Jugendgruppe Karlsruhe.

Die Greenpeace-Jugendlichen veranschaulichen die Problematik in ihrem Demonstrationszug durch verschiedene Themenblöcke: Grün gekleidete Jugendliche und eine Trommelgruppe stellen den intakten Regenwald dar. Dahinter werden brennende Bäume durch schwarz-rote Flammenkostüme symbolisiert. An einen selbstgebauten Bulldozer schließt sich ein Sojafeld an und die dahinter laufenden, als Hühnchen verkleideten Jugendlichen, picken das Sojaschrot. Im Anschluss bereiten Köche überdimensionale Grillhähnchen für die Verbraucher zu. Die Kette zwischen der Zerstörung am Amazonas und dem Verbrauch ist damit geschlossen. Auch für die Kundgebung um 13.30 Uhr auf dem Neumarkt haben sich die Jugendlichen etwas besonderes ausgedacht. Bei einem Rollenspiel nach Art des ARD Brennpunktes, streiten und diskutieren die Jugendlichen, verkleidet als Verteter der indigenen Bevölkerung, Umweltschützer, Verbraucher und Sojafarmer miteinander.

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes, des artenreichsten Gebietes der Erde, verstärkt den Klimawandel. Brandrodung und Abholzung verursachen 75 Prozent der brasilianischen CO2-Emissionen. Mit Gewalt werden Kleinbauern von ihrem Land vertrieben und in die Armutsviertel der Städte gedängt und Umweltschützer erhalten Morddrohungen. 1,2 Millionen Hektar ehemaliger Regenwald-Flächen sind schon mit Soja-Feldern überzogen. Die Greenpeace-Jugendlichen fordern von der brasilianischen Regierung, den Regenwald endlich effektiv zu schützen. Dazu müssen sowohl der Holzeinschlag als auch die Rodung für den Sojaanbau sofort gestoppt werden. "Der Amazonas-Regenwald soll endlich geschützt werden und darf nicht kurzfristigen Profitinteressen großer Konzerne geopfert werden", so Charlotte Bradke.

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