Hamburg/Igdir, 31.05.2007 - Das von der Völkergemeinschaft anerkannte Recht auf Leben und Gesundheit ist durch die Klimazerstörung in Gefahr. Deshalb fordert Greenpeace in einer feierlichen Zeremonie am Ararat in der Südost-Türkei alle Politiker auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um das Recht der Menschen auf eine Welt ohne Klimazerstörung durchzusetzen. "Wenn Regierungen es unterlassen, die Völker, für deren Wohl sie Verantwortung tragen, vor Fluten, Trockenheiten, Hungersnöten und anderen Katastrophen zu bewahren, verlieren sie jegliche Legitimität für ihr Handeln", heißt es in der Ararat-Deklaration.
Die Umweltschützer haben in den letzten Wochen in 2.500 Meter Höhe auf dem Ararat eine zehn Meter lange Arche aus Pinienholz gebaut, die als Zeichen der Hoffnung und der Mahnung dienen soll. Das Schiff wird heute der Öffentlichkeit übergeben. Es soll kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm die Staatsoberhäupter aller Länder daran erinnern, dass eine neue Klimakatastrophe droht, wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird. In der Zeremonie fordert Greenpeace alle Nationen dieser Welt auf, Klimaschutz endlich konsequent umzusetzen. 208 Tauben - eine für jedes Land dieser Erde - sollen die Botschaft symbolisch in die ganze Welt hinaustragen.
In der Ararat-Deklaration heißt es: "Wir rufen Sie auf, tatkräftig zu handeln und ohne Verzögerung jeden Ihnen möglichen Beitrag zur globalen Emissionssenkung zu leisten. Warten Sie nicht erst auf andere!" Wenn sich die wichtigsten Industrienationen nächste Woche in Heiligendamm zu ihrem G8-Gipfel treffen, müssen nach Greenpeace-Ansicht konkrete Reduktionsziele beschlossen werden. "Alles andere ist Zeitverschwendung und unverantworlich. Aber nicht ein einziges Land hat bis heute wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergriffen, die dieser Bedrohung gerecht werden", sagt Greenpeace-Klimaexperte Andree Böhling.
Die G8-Länder, im Moment verantwortlich für mehr als die Hälfte der Treibhausgase, müssen ihren Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent senken. Böhling: "Besonders skandalös ist in diesem Zusammenhang das Verhalten von US-Präsident Georg W. Bush. Die US-Regierung boykottiert Klimaverhandlungen, wo sie nur kann. Wenn Bush so weitermacht, werden die USA als ökologischer Schurkenstaat in die Geschichte eingehen."
Vier Wochen lang hatten 20 Schreiner und Freiwillige aus Deutschland und der Türkei an dem zehn mal vier mal vier Meter großen Schiff gebaut. Die Arche soll auf dem Berg als Schutzhütte für Bergsteiger dienen. Gestern war eine Gruppe von 14 Bergsteigern bis auf den 5.137 Meter hohen Gipfel gestiegen, um von dort ebenfalls den Schutz des Klimas anzumahnen. Mit dem Bau der Arche bezieht sich Greenpeace auf den Mythos, dass Noah einst seine Familie und Paare von Tieren vor einer heftigen Flut in Sicherheit brachte.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf Bohrplatz: Kein neues Gas in Bayern!
Im oberbayerischen Reichling soll kommende Woche nach fossilem Erdgas gebohrt werden. Greenpeace-Aktivist:innen haben mit einer fünf Meter hohen Bambus-Konstruktion direkt auf dem Bohrplatz protest...
Greenpeace-Stellungnahme zu Aiwangers Forderung nach Aussetzen des Klagerechts
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert in einem Brief an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), das Verbandsklagerecht bei Infrastrukturvorhaben für drei Ja...
Greenpeace zum IGH-Klimagutachten
Mit seinem historischen Gutachten heute, sieht der Internationale Gerichtshof Staaten in der Pflicht, beim Klimaschutz alles in ihrer Macht stehende zu tun, um das 1,5°C-Ziel zu sichern.
Greenpeace-Stellungnahme zum China-EU-Gipfel
Vor dem morgigen Treffen der Staats- und Regierungschefs Chinas und der Europäischen Union in Peking veröffentlichen Greenpeace Südostasien und Greenpeace EU den Entwurf zu einem China-EU-Klimapakt.
Greenpeace-Stellungnahme zu dem EU-Klimaziel 2040
Heute hat die EU-Kommission ihr Zwischenziel für 2040 präsentiert. Dieses sieht unter anderem eine Reduktion der Emissionen um 90 Prozent zum Vergleichsjahr 1990 vor. Bundeskanzler Merz müsse jetzt...