Keine Gentechnik auf dem Acker, im Stall und im Kochtopf

Verbände und Landwirte wollen gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung sichern

Hamburg, 5. 11. 2004 – Ein breites Bündnis von Verbänden unterstützt Landwirte bei der Herstellung gentechnikfreier Lebensmittel. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Deutschlands größter Bioanbauverband Bioland, Greenpeace sowie Experten aus den USA, Frankreich und Österreich diskutieren mit Vertretern der 50 gentechnikfreien Zonen in Deutschland ab morgen in Magdeburg unter dem Motto Innovation gentechnikfrei - wir wachsen natürlich. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen des zukünftigen Gentechnikgesetzes. Heute hat der Bundesrat zwar gegen das Gesetz votiert, damit aber den Weg für die Verabschiedung durch den Bundestag frei gemacht.

„Wir brauchen keine Gentechnik auf dem Acker, im Stall und im Kochtopf. Die Zukunft der Landwirtschaft ist gentechnikfrei“, sagt Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL. „Sowohl herkömmlich als auch biologisch wirtschaftende Bäuerinnen und Bauern lehnen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen mehrheitlich ab.“ Zum Schutz vor gentechnischen Verunreinigungen der eigenen Ernte haben sich in Deutschland seit Ende 2003 über 11.000 Landwirte mit gentechnikfreien Zonen über 420.000 Hektar zusammen geschlossen.

In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat abschließend den Regierungsentwurf zum Gentechnikgesetz behandelt, das den Anbau von Gentechnik und den Schutz der herkömmlichen Landwirtschaft regeln soll. Die Verbände fordern eine schnelle Umsetzung des Gesetzes und dringen auf die Verabschiedung fehlender Verordnungen zum Schutz von Umwelt und Landwirtschaft. „Das zukünftige Gesetz regelt zwar Haftungsfragen für Landwirte im Schadensfall. Wir wollen aber die Verunreinigung unserer Felder verhindern. Dafür müssen Anbauregeln für Gen-Bauern festgelegt werden“, erklärt Thomas Dosch, Vorsitzender von Bioland.

Mit der Tagung in Magdeburg verknüpfen die Verbände auch ihre Kritik an dem geheim gehaltenen Anbau von Gen-Mais in Sachsen-Anhalt. Die Regierung Sachsen-Anhalts hat damit gegen die EU-Rahmenrichtlinie 2001/18/EG verstoßen. Eine entsprechende Klage von Greenpeace ist anhängig. „Mit dem zukünftigen Gentechnikgesetz hat dieses Versteckspiel ein Ende“, sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. Nach dem Entwurf müssen Gen-Bauern ihre Flächen zukünftig drei Monate vor der Aussaat in einem öffentlichem Register eintragen.

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