Jänschwalde/Brandenburg, 25.08.2007 - Mit 600 gebündelten Ballons steigt einer von nur drei Piloten, die weltweit mit sogenannten Clusterballons fliegen, gerade für Greenpeace am Braunkohlekraftwerk Jänschwalde auf, um gegen die Klimazerstörung zu protestieren. Die schwarzen Ballons mit dem Aufdruck "CO2" symbolisieren die nicht sichtbaren Abgase des Kraftwerkes. Die Anlage des Energiekonzerns Vattenfall zählt zu den fünf klimaschädlichsten Braunkohlekraftwerken Europas. Greenpeace fordert von der Bundesregierung, keine Neubauten von Braunkohlekraftwerken zu genehmigen. Den Flug über Jänschwalde zeigen wir per Video-Livestream auf unserer Website.
"Der gefährlichste Müll ist der, den wir nicht sehen", sagt Greenpeace-Klimaexpertin Gabriela von Goerne in Jänschwalde. "Mit knapp 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid belastet dieses Kraftwerk jedes Jahr die Atmosphäre. Wer heute den Bau neuer Braunkohlekraftwerke zulässt, hat nicht begriffen, dass Klimaschutz keinen Aufschub mehr duldet."
Als Piloten für den Flug konnte Greenpeace den 41-jährigen Briten Mike Howard gewinnen. 15 Greenpeace-Aktivisten haben die Ballons seit Tagesanbruch in der Nähe des Kraftwerkes mit Helium gefüllt. Der Start ist nun geglückt: Howard hängt an einem Geschirr unter den Ballons und überfliegt die Braunkohleanlage. Die Ballons werden nur von Windströmungen gesteuert.
"Ich unterstütze die Greenpeace-Kampagne für den Klimaschutz", sagt Mike Howard. "Der massive Ausstoß von Treibhausgasen muss endlich beendet werden. Ich möchte meiner vierjährigen Tochter einen intakten Planeten hinterlassen."
Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde ist die uneffizienteste Anlage von Vattenfall. Trotz einer Modernisierung kommt das Kraftwerk nicht über einen Wirkungsgrad von 35,5 Prozent hinaus. Belohnt wurde die Modernisierung von der Bundesregierung mit einer großzügigen Ausstattung von Verschmutzungsrechten im Rahmen des Emissionshandels. Mit seinem CO2-Ausstoß trägt Jänschwalde jedoch weiterhin zu knapp 40 Prozent der gesamten Klimagas-Emissionen Brandenburgs bei. "Jänschwalde zeigt beispielhaft, wo uns eine kohlefokussierte Energiepolitik hinführt - direkt in eine Sackgasse", so von Goerne.
Greenpeace fordert dagegen, Erneuerbare Energien und die Kraft-Wärme-Koppelung auszubauen. Mit ihrer Studie Globale Energierevolution - Ein Weg zur nachhaltigen Energiezukunft für die Welt hat die Umweltorganisation aufgezeigt, wie sich durch intelligenten Energie-Einsatz die Hälfte der globalen CO2-Emissionen bis zum Jahre 2050 einsparen lassen.
Weitere Informationen zu Clusterballon-Flügen und zu Mike Howard finden Sie unter www.clusterballoon.org und www.europeans2007.de/howard.html.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206787-greenpeace-protest-mit-600-ballons-gegen-braunkohlekraftwerk/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum anstehenden EU-Ratstreffen und dem EU-Klimaziel
Das im Koalitionsvertrag zugesagte Ziel, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, muss Merz durchsetzen
Heizen mit Wasserstoff kann Kosten mehr als verdoppeln
Wer auf eine Wasserstoffheizung setzt, muss mit Heizkosten rechnen, die 74 bis 172 Prozent höher als die bisherige Gasrechnung liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Fraunhofer-Studie im Auftra...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren in Zeebrügge gegen russische LNG-Importe
Mit überlebensgroßen Skulpturen des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestieren mehr als 70 Greenpeace-Aktivist:innen aus 17 Ländern im Hafen von Zeebrügg...
Gasbohrung in Reichling: Konzessionsverlängerung verstößt gegen Verfassung und Völkerrecht
Bis zum 30.9.2025 muss Bayerns Wirtschaftsminister entscheiden, ob er die Konzession für die umstrittene Gasbohrung in Reichling verlängert. Greenpeace Bayern legt jetzt ein juristisches Kurzgutach...
Vor Fristablauf: Umweltverbände legen Eilantrag gegen Leag-Umstrukturierung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), unterstützt von Greenpeace, hat wenige Wochen vor einem wichtigen Fristablauf einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereicht, damit das zuständige Berga...