Hamburg, 06.02.2009 - Keines der drängenden Umwelt- und Verbraucherthemen hat Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) bislang in Angriff genommen. Agrargifte, Gentechnik, Verbraucher- und Klimaschutz: Die Ministerin, die am Samstag 100 Tage im Amt ist, hat bei der Lösung dieser Probleme bislang keine Initiative gezeigt, so das Fazit von Greenpeace.
Hamburg, 06.02.2009 - Keines der drängenden Umwelt- und Verbraucherthemen hat Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) bislang in Angriff genommen. Agrargifte, Gentechnik, Verbraucher- und Klimaschutz: Die Ministerin, die am Samstag 100 Tage im Amt ist, hat bei der Lösung dieser Probleme bislang keine Initiative gezeigt, so das Fazit von Greenpeace.
"Bisher wirkt Ministerin Aigner eher wie das Sprachrohr der Interessen von Agrarlobby und Bauernverband, denn wie eine umweltbewußte Verbraucherministerin", sagt Barbara Kamradt, Leiterin des Landwirtschaftsbereichs von Greenpeace. "Ihre Kollegen in anderen EU-Ländern verbieten den Anbau von Gen-Mais oder setzen sich für gentechnikfreie Regionen ein. Doch Aigner geht diesen Schritt nicht und ignoriert neue wissenschaftliche Indizien für die Gefährlichkeit von Gen-Mais. Auch in Sachen Agrargifte schlägt sie sich eher auf die Seite der Chemielobby und vernachlässigt die Interessen der Verbraucher."
Aigners eigene Behörde, das Bundesamt für für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, hat erst im Oktober vor zu hohen Pestizidbelastungen in Obst und Gemüse gewarnt. Doch die Ministerin hat nicht, wie von Bundestag und EU gefordert, das nationale Pestizidreduktionsprogramm nachgebessert. Auf europäischer Ebene hat Deutschland gerade zusammen mit anderen EU-Ländern ein besseres EU-Pestizidrecht verhindert.
Auch in anderen Bereichen des Verbraucherschutzes fehlt es an Initiative. So haben Recherchen von Greenpeace gezeigt hat, dass das neue Verbraucherinformationsgesetz völlig untauglich ist und dringend überarbeitet werden muss. Doch die Ministerin hat nichts unternommen.
Beim Klimaschutz hat Aigner bislang versagt und setzt sich sogar für die Subventionierung des Dieselverbrauchs in der Landwirtschaft ein. "Durch die Subventionierung würden Landwirte, die verschwenderisch mit Dieselkraftstoff umgehen, besonders belohnt. Das ist klimapolitischer Unfug", erklärt Kamradt.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206727-agrarministerin-aigner-vernachlassigt-umwelt-und-verbraucher/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zu Lidls Ankündigung, Molkereiprodukte auf höhere Haltungsformen umzustellen
Lidl hat heute angekündigt, einen Großteil der verarbeiteten Eigenmarken-Molkereiprodukte auf die Haltungsform 3 („Frischluftstall“) umstellen. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Anne Hamester begr...
Stellungnahme zur heutigen Abstimmung zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz im Bundesrat
Der Bundesrat hat den Versuch des Agrarausschusses beendet, das Gesetz zur Kennzeichnung zur Tierhaltung weiter zu verzögern. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht findet es gut, das...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2
Wie Edeka, Rewe und Kaufland ihre Klima- und Tierwohlversprechen brechen