Hamburg, 19.11.2007 - Zwei Wochen vor der nächsten UN-Klimakonferenz auf Bali zeigt eine heute von Greenpeace veröffentlichte Studie auf, dass die Bundesregierung ihre nationalen Ziele beim Klimaschutz deutlich verfehlen wird. Statt einer Reduzierung von Treibhausgasen um 270 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2020 werden mit den geplanten Klimaschutz-Maßnahmen nur maximal 160 Millionen Tonnen eingespart. Damit bleibt Deutschland hinter dem selbst gesteckten Ziel zurück, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 Prozent, gegenüber dem Jahr 1990, zu reduzieren. Im Auftrag von Greenpeace hat das Aachener Institut EUtech die Wirksamkeit der 29 Klimaschutz-Maßnahmen überprüft, die im August in Meseberg vereinbart wurden. Das Integrierte Klimaschutz- und Energieprogramm soll am 5. Dezember im Kabinett beschlossen werden.
Hamburg, 19.11.2007 - Zwei Wochen vor der nächsten UN-Klimakonferenz auf Bali zeigt eine heute von Greenpeace veröffentlichte Studie auf, dass die Bundesregierung ihre nationalen Ziele beim Klimaschutz deutlich verfehlen wird. Statt einer Reduzierung von Treibhausgasen um 270 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2020 werden mit den geplanten Klimaschutz-Maßnahmen nur maximal 160 Millionen Tonnen eingespart. Damit bleibt Deutschland hinter dem selbst gesteckten Ziel zurück, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 Prozent, gegenüber dem Jahr 1990, zu reduzieren. Im Auftrag von Greenpeace hat das Aachener Institut EUtech die Wirksamkeit der 29 Klimaschutz-Maßnahmen überprüft, die im August in Meseberg vereinbart wurden. Das Integrierte Klimaschutz- und Energieprogramm soll am 5. Dezember im Kabinett beschlossen werden.
"Zur Halbzeit der Großen Koalition zeigt sich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Sigmar Gabriel ihre Versprechen zum Klimaschutz nicht einhalten", sagt Andree Böhling, Klimaexperte von Greenpeace. "Die Treibhausgase können mit den Beschlüssen der Bundesregierung nur um maximal 30 Prozent, anstatt der angekündigten 40 Prozent, verringert werden. Die Verwässerung der Gesetzesvorlagen ist ein Kniefall der Bundesregierung vor den Interessen der Stromkonzerne und der Automobilindustrie."
Die Studie kritisiert vor allem die schwachen Ziele und unverbindlichen Maßnahmen in den Bereichen Kraftwerke, Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, Verkehr und Gebäudeenergie. Im Kraftwerkssektor ist sogar mit einem Anstieg der CO2-Emissionen zu rechnen. Nach derzeitiger Planung sollen die Kapazitäten der Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2020 um mindestens 14 Prozent aufgestockt werden. 25 neue Kohlekraftwerke sind in Planung, sechs werden bereits gebaut. Erst vergangenen Freitag vereinbarte die Stadt Hamburg mit dem Energieversorger Vattenfall den Bau eines neuen Kohlekraftwerkes in Moorburg.
"Bundeskanzlerin Merkel und Umweltminister Gabriel müssen ihren klimapolitischen Irrweg der Unterstützung des Neubaus von Kohlekraftwerken endlich beenden", sagt Böhling. Klimaschutz muss für Frau Merkel auch eine nationale Aufgabe werden, will sie nicht Gefahr laufen, ihre internationale Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, ihr Klimaschutzprogramm nachzubessern. In ihrem im März veröffentlichten Energiekonzept Klimaschutz - Plan B hat Greenpeace die notwendigsten Schritte für eine Energiewende aufgezeigt. So müssen die Pläne der Energiewirtschaft für den Bau neuer Kohlekraftwerke gestoppt werden. Stattdessen sollte ein verstärkter Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und der Erneuerbaren Energien erfolgen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zum Koalitionsvertrag von Union und SPD
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland zum heute vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD.
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute im Willy-Brandt-Haus fortgesetzten Koalitionsverhandlungen ist die Position von Union und SPD zum EU-weiten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor offenbar weiter ein offener Streitpunkt.
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute fortgesetzten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sind zentrale klimapolitische Probleme im Verkehr und bei der Wärmeversorgung weiter ungelöst.