Hamburg, 05.12.2007 - Mit einer Projektion neben die Lange Anna auf Helgoland hat Greenpeace am Mittwochnachmittag vor den möglichen Auswirkungen des weltweiten Klimawandels in Deutschland gewarnt. "Klimaopfer?" und "Klimaschutz jetzt!" projizierten die Aktivisten auf einen roten Felsen, direkt hinter dem Wahrzeichen der deutschen Nordseeinsel. Helgoland ist nach der Zugspitze und Dresden die letzte Station der Projektionstour, mit der die Umweltorganisation zeitgleich zur Weltklimakonferenz in Bali auf die Folgen der Erderwärmung auch in Deutschland hinweist.
Die Nordsee zeigt schon heute deutliche Zeichen der Klimaerwärmung. Seit Mitte der 90er Jahre hat die Zahl schwerer Orkantiefs stark zugenommen. Im schweren Herbststurm 2006 wurden vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) erstmals in dessen Geschichte Wellenhöhen von bis zu 17 Metern in der Nordsee gemessen.
"Die teilnehmenden Staaten der UN-Klimakonferenz müssen den Startschuss geben für ernsthafte Verhandlungen zum Klimaschutz", sagt Marc Specowius, Klimaexperte von Greenpeace. "Niemand kann nach den diesjährigen Berichten des Weltklimarates IPCC noch sagen, er habe von nichts gewusst. Orkane über der Nordsee und Rekord-Wellen von bis zu 17 Metern werden künftig keine Seltenheit mehr sein, wenn wir jetzt nicht handeln."
Die Berichte des UN-Klimarates IPCC lassen keinen Zweifel daran, dass der Menschheit nur noch wenig Zeit bleibt, um den Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase drastisch zu verringern. Der UN-Klimarat spricht von einem Zeitraum von nur sieben bis zehn Jahren. Falls es nicht gelingt, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen, könnten auch nationale Wahrzeichen wie die Lange Anna demnächst zu Klimaopfern werden.
Ein klares Bekenntnis für mehr Klimaschutz gibt Deutschland am kommenden Samstag, 8.12., beim Internationalen Klimaaktionstag ab. In Berlin und Neurath wenden sich zwei Demonstrationszüge mit der Forderung nach einer klimaschützenden Politik an die Bundesregierung. Zu der Aktion „Licht aus! Für unser Klima.“ rufen Greenpeace, BUND und WWF gemeinsam mit der Bildzeitung, Google und ProSieben abends um 20 Uhr auf. Für fünf Minuten sollen in einem symbolischen Akt alle Lichter in Deutschland gelöscht werden. Ein Ruf, der auch die verhandelnden Politiker auf Bali erreichen soll.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zu dem EU-Klimaziel 2040
Heute hat die EU-Kommission ihr Zwischenziel für 2040 präsentiert. Dieses sieht unter anderem eine Reduktion der Emissionen um 90 Prozent zum Vergleichsjahr 1990 vor. Bundeskanzler Merz müsse jetzt...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace zu den heute endenden Klimaverhandlungen in Bonn
Die heute endenden UN-Klimaverhandlungen in Bonn bleiben weiter hinter dem nötigen Fortschritt zurück.
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Weltflüchtlingstag: Protest auf der Spree für Schutz von Geflüchteten
Greenpeace und Amnesty International fordern gemeinsam sichere Fluchtwege, Menschenrechte für alle und konsequenten Klimaschutz gegen Fluchtursachen