Wale, Watt und Weltmeere bei Multimar

Greenpeace: Meeressäuger von Gefahren umzingelt

Tönning, 10. 1. 2003 – Ein lebensgroßer Pottwal ist der Blickfang in der heute eröffneten Ausstellung Wale, Watt und Weltmeere des Multimar Wattforums in Tönning an der schleswig-holsteinischen Westküste. Greenpeace hat als einer von fünf Kooperationspartnern des Multimar Wattforums das neue Walhaus inhaltlich mitgestaltet, umfangreiches Video- und Fotomaterial beigesteuert und die Ausstellung finanziell unterstützt.

"Die Wale sind geradezu umzingelt von Gefahren", sagt der Greenpeace-Meeresexperte Thomas Henningsen anlässlich der Walhaus-Eröffnung in Tönning. "Zehntausende dieser fantastischen Meeresgiganten werden jedes Jahr getötet, viele davon durch die Harpunen der Norweger und Japaner für deren Mittagstisch und den Export. Die größten Säugetiere der Meere leiden zudem an Hunger, da Hochseefischer ihren die Nahrung quasi vor der Nase wegfangen. Viele Wale sterben, weil sie sich ungewollt in Fischernetzen verheddern. Vergiftetes Meerwasser, der Lärm von Ölbohrtürmen und die Erwärmung des Klimas drängen die Wale zusätzlich in die Enge."

Diese Bedrohungen sowie die Bemühungen um weltweite Schutzgebiete für Wale stehen daher im Zentrum des Greenpeace-Beitrags zur Dauerausstellung. Neben Greenpeace gehören die deutsche Bundesstiftung Umwelt Osnabrück, das Land Schleswig-Holstein, der WWF Deutschland/Schutzstation Wattenmeer und die Sparkasse Nord-Friesland zu den Kooperationspartnern des Multimar Wattforums. Das im Rampenlicht des neuen Walhauses stehende 15 Meter lange Pottwal-Modell bietet durch seinen Längsschnitt von der Schnauze bis zur Fluke einzigartige Einblicke in den Organismus und das Skelett.

Am Nachmittag des Eröffnungstages, ab 14.00 Uhr, können geladene Schulklassen und interessierte Besucher an einer Greenpeace-Mitmachaktion von Greenteams: den Kindergruppen von Greenpeace - teilnehmen. Greenpeace-Kids aus verschiedenen Städten werden im Multimar sein, um zusammen mit den Schülern ein Transparent zu bemalen und Fahrradwimpel zu basteln.

Die Kooperation zwischen Greenpeace und Multimar ist neu. Doch bereits seit 1997 arbeitet Greenpeace mit den Sea Life-Centern zusammen. Greenpeace zeigt seine Ausstellungen in den Erlebnis-Aquarien in Timmendorf an der Ostsee, in Konstanz, Dortmund und Speyer.

Die Bedrohung der Wale bleibt auch 2003 aktuell. Das 1986 in Kraft getretene Walfang-Verbot der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) ist wieder in Gefahr. Auf der im Juni in Berlin tagenden IWC werden Japan, Norwegen und Island wieder versuchen, die kommerzielle Waljagd weltweit zu öffnen. "Dass die IWC in Deutschland tagt, muss als Chance genutzt werden, die Wale, auch Kleinwale wie Delfine und Schweinswale, zu schützen", sagt Henningsen.

Über Greenpeace e.V.

Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

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