Hamburg/Dallas-USA, 28.05.2003 - Trotz starker Sicherheitsvorkehrungen an der Zentrale von ExxonMobil in Irving/Texas konnten über 45 Greenpeace-Aktivisten heute morgen auf das Gelände gelangen, um gegen die klimaschädliche Politik des weltweit größten Ölkonzerns zu protestieren. Greenpeace wirft dem Ölmulti vor, den internationalen Klimaschutz massiv zu behindern. Morgen findet die Jahreshauptversammlung von ExxonMobil in Dallas statt.
"Es ist kaum zu fassen, mit wie viel Energie ExxonMobil versucht, internationale Vereinbarungen zum Klimaschutz zu torpedieren und umweltfreundliche Energie zu blockieren", sagt Gabriela von Goerne, Klima-Expertin von Greenpeace. "Der weltweit größte Ölkonzern muss sich endlich seiner Verantwortung für den Klimawandel stellen und in erneuerbare Energien investieren."
Bereits heute sind laut WHO jährlich über 150.000 Tote durch die Klimaänderung zu beklagen. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen sind laut Münchner Rückversicherung im Jahr 2002 weltweit auf 52,8 Milliarden Euro angestiegen. Der Mitverursacher ExxonMobil trägt die Lasten nicht mit.
"Im Gegenteil", so von Goerne, "der Ölmulti hat wesentlich dazu beigetragen, die US-Regierung auf klimafeindlichem Kurs zu halten. Er setzt Hunderttausende von Dollar ein, um die globale Erwärmung zu leugnen." Beispiel: Das hauptsächlich von ExxonMobil finanzierte so genannte Globale Klima- und Energieprojekt (G-CEP) der Stanford Universität in den USA sucht nicht etwa nach Wegen für den Klimaschutz, sondern nach neuen Techniken zur Ausbeutung der Ölvorkommen.
Auf der morgigen Jahreshauptversammlung von ExxonMobil in Dallas werden die Aktionäre auch über zwei kritische Resolutionen abstimmen. Darin wird von dem Konzern eine Stellungnahme gefordert, wie er auf den Klimawandel reagieren will und wie er zur Entwicklung erneuerbarer Energien steht. Bereits im Jahr 2002 stimmten 20 Prozent der Aktionäre dafür, dass ExxonMobil sich erneuerbaren Energien zuwendet. Doch der Ölriese nimmt die Besorgnis seiner Anleger und Investoren nicht ernst. Sie fürchten finanzielle Belastungen, falls Organisationen und Regierungen Ausgleichszahlungen von den Verursachern von Klimaschäden einklagen, die durch Dürren, Waldbrände oder Hochwasser entstehen.
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