Hamburg, 13.01.2008 - Vor zehn Jahren trat das Schutzabkommen für die Antarktis in Kraft – ein Höhepunkt des globalen Umweltschutzes. Das Abkommen, das den Kontinent mit seinem empfindlichen Ökosystem seit 14.1.1998 für 50 Jahre vor der Ausbeutung seiner Rohstoffe bewahrt, kam vor allem durch die Greenpeace-Kampagne Weltpark Antarktis zustande. Das Abkommen erklärt die Antarktis zu einem "dem Frieden und der Wissenschaft gewidmeten Natur-Reservat". Doch inzwischen hat die Jagd nach Rohstoffen auf der anderen Seite der Erde begonnen: Im vergangenen Jahr haben die ersten Anrainerstaaten der Arktis ihre Gebietsansprüche angemeldet, um vor allem nach Öl zu suchen.
"Der Weltpark Antarktis ist einer der größten Erfolge von Greenpeace, erstmals wurde ein ganzer Kontinent unter Schutz gestellt", sagt Roland Hipp, Kampagnengeschäftsführer von Greenpeace. "Doch nun droht die Zerstörung der Arktis. Das Wettrennen, das um die dortigen Rohstoffe begonnen hat, muss umgehend beendet werden. Wir brauchen auch für die Arktis ein umfassendes Schutzgebiet."
Greenpeace hat alles darangesetzt, dass der erste Weltpark der Erde in der Antarktis Wirklichkeit werden konnte. Es ging darum, die Wildnis zu schützen und die Tradition internationaler Zusammenarbeit sowie wissenschaftlicher Arbeit zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Während der Kampagne, die 1983 startete, führte Greenpeace Umweltinspektionen an den Stationen von Antarktis-Vertragsstaaten durch, die sich auf die Ausbeutung der Bodenschätze in der Südpolarregion vorbereiteten.
Von 1987 bis 1991 unterhielt Greenpeace sogar eine eigene Kontrollstation. Mit Aufnahmen der Sprengung von Pinguin-Brutplätzen, die dem Bau von Landebahnen der französischen Station im Weg waren, und weiteren Aktionen konnten die Umweltschützer international so viel Aufsehen und Empörung erzeugen, dass die Vertragsstaaten sich 1991 in Madrid auf ein Abkommen einigten. Erst am 16. Dezember 1997 ratifizierte Japan als letzter der 26 stimmberechtigten Staaten das Abkommen, das einen Monat später in Kraft trat.
Der Schutzvertrag bietet keine völlige Sicherheit für die Wildnis der Antarktis. Im angrenzenden Südpolarmeer sind die Fischbestände durch zerstörerischen Fangmethoden und die illegale Fischerei bedroht. Auch das Walschutzgebiet wird immer wieder verletzt: Japanische Walfänger töten jährlich hunderte Wale unter dem Deckmantel der Wissenschaft.
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