Berlin, 16. 6. 2003 – Rund 500 Kinder und Jugendliche des Greenpeace-Projektes Kids for Whales präsentieren zum Auftakt der Haupttagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Berlin mit vielfältigen Aktivitäten ihre Forderungen zum Schutz der Wale. Mit zwei Spreedampfern, die Tausende von Walbildern und Basteleien von Kindern aus aller Welt transportieren, werden sie mittags vor dem Tagungsort der IWC, dem Estrel-Hotel in Berlin-Neukölln, anlegen, um die angrenzende Spree-Brücke zu einem Walschutzgebiet umzugestalten. Anschließend überreichen die Kinder der IWC-Gastgeberin und Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) eine Deklaration zum Walschutz. Die Kids for Whales fordern, dass sich die IWC zukünftig sämtlicher Gefahren für alle Walarten annimmt.
Im Mittelpunkt der Aktion auf der Brücke wird eine vier Meter langes Holzboot mit Namen „Waltöter“ stehen, das die Kinder zum Walschutzschiff „Rainbow Warrior“ umbauen. Dabei geht die Walharpune über Bord, Stellnetze werden eingeholt und Ölfässer in das Boot gefischt. Im Hintergrund macht großer Lärm auf US-militärische Sonaranlagen aufmerksam, die die Orientierung der Wale irritieren. Auf einem etwa 200 Meter langen Papierband sind 3200 Adoptionen für Wale abgedruckt, die Kinder und Jugendliche seit Wochen im Internet gesammelt haben. Das ist in etwa die Zahl von Walen, die während der viertägigen IWC-Tagung durch Eingriffe des Menschen in ihren Lebensraum umkommen.
„Wale werden nicht nur gejagt, sie ertrinken auch in den Netzen der Fischer oder sterben durch die Verschmutzung der Meere und den ständig zunehmenden Unterwasserlärm“, sagt die 12-jährige Marie Engbring aus Steinfurt bei Münster. Die Kinder und Jugendlichen aus Berliner Schulen, Greenteam-Gruppen aus ganz Deutschland sowie Gastkindern aus vier Ländern fordern die Delegierten der IWC auf, endlich mit dem Walschutz weltweit ernst zu machen. Ihre Forderungen haben die Kinder auch in „Delegationskoffer“ gepackt, die sie jeder Delegation der 50 IWC-Mitgliedsländer übergeben wollen.
Bislang befasst sich die seit 1946 jährlich tagende IWC nur mit den Großwalen der 83 Walarten, die einige Staaten wie Japan und Norwegen nach wie vor jagen. „Sogar bei uns in der Nordsee ertrinken Tausende von Schweinswalen in Stellnetzen. Die Walfangkommission interessiert sich bisher nicht dafür. Alle Walarten müssen in Zukunft geschützt werden, auch die Delfine“, sagt Marie Engbring.
Seit 1999 setzen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des internationalen Greenpeace-Projektes „Kids for Whales“ für die Wale ein. Immer wieder haben sie als Gäste verschiedener Konferenzen der Walfangkommission oder in unzähligen Aktivitäten in ihren Ländern auf ihr Anliegen hingewiesen: den Schutz der großen Meeressäuger. Die Aktivitäten der „Kids for Whales“ sind Teil der Anstrengungen von Greenpeace, während der IWC-Tagung in Berlin vom 16.-20. Juni den weltweiten Schutz der Wale durchzusetzen.
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