Hamburg, 06.02.2008 - Gegen das Zurückhalten von Informationen über das geplante Kohlekraftwerk in Moorburg, haben heute Greenpeace-Kletterer am Hamburger Rathaus demonstriert. Unter dem Rathausbalkon haben die Umweltschützer zwei Banner mit der Aufschrift "Stopp Vattenfall in Moorburg!" und "Akteneinsicht jetzt!" entfaltet. Auf Flaggen an den historischen Fahnenmasten vor dem Gebäude ist zu lesen: "Klimaschutz statt Kohle. Stoppt Vattenfall in Moorburg".
Zuvor hatte der Senat die von der Bürgerschaft beantragte Akteneinsicht über Baugutachten zum geplanten Kohlekraftwerk Moorburg verweigert. Greenpeace fordert den Senat auf, der Bürgerschaft alle Informationen offen zu legen. Heute und morgen trifft sich die Bürgerschaft zur letzten Parlamentssitzung vor der Wahl am 24. Februar.
"Was verheimlicht Ole von Beust noch alles vor der Bürgerschaftswahl? Es darf nicht sein, dass einem demokratisch legitimierten Gremium wie dem Parlament, Informationen bei einer so wichtigen Entscheidung vorenthalten werden", sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. "Bislang gibt es nur eine Teilgenehmigung zum Bau, aber offenbar sollen jetzt vor der Wahl mit einer Genehmigung des Kraftwerks noch schnell Fakten geschaffen werden."
Morgen soll in der Bürgerschaft auch über das Kohlekraftwerk Moorburg neu beraten werden. Über 10.000 Hamburger Bürgerinnen und Bürger hatten sich Ende 2007 in einer Volkspetition gegen das Vattenfall-Kraftwerk ausgesprochen. "Die Hamburger Bürgerschaft hat morgen eine letzte Chance, das Votum der Bürgerinnen und Bürger gegen den Klima-Killer in Moorburg zu respektieren. Greenpeace fordert volle Akteneinsicht für die Bürgerschaft und einen Bau- und Genehmigungsstopp für das Kraftwerk", sagt Andree Böhling.
Im November 2007 hatte Ole von Beust den Weg für einen vorzeitigen Baubeginn des Kraftwerks mit einem Vorbescheid zur Genehmigung geebnet. Mit der Inbetriebnahme des geplanten Steinkohlekraftwerks in Moorburg würde in der Hansestadt der Ausstoß von Kohlendioxid in den kommenden 40 Jahren um 8,5 Millionen Tonnen jährlich erhöht - einer Steigerung um 70 Prozent. Dies widerspricht nicht nur einer modernen Energieversorgung für die Stadt Hamburg, sondern auch den Klimaschutzzielen der Bundesregierung, die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent (gegenüber 1990) zu reduzieren.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206605-greenpeace-kletterer-steigen-ole-von-beust-auf-den-balkon/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum anstehenden EU-Ratstreffen und dem EU-Klimaziel
Das im Koalitionsvertrag zugesagte Ziel, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, muss Merz durchsetzen
Heizen mit Wasserstoff kann Kosten mehr als verdoppeln
Wer auf eine Wasserstoffheizung setzt, muss mit Heizkosten rechnen, die 74 bis 172 Prozent höher als die bisherige Gasrechnung liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Fraunhofer-Studie im Auftra...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren in Zeebrügge gegen russische LNG-Importe
Mit überlebensgroßen Skulpturen des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestieren mehr als 70 Greenpeace-Aktivist:innen aus 17 Ländern im Hafen von Zeebrügg...
Gasbohrung in Reichling: Konzessionsverlängerung verstößt gegen Verfassung und Völkerrecht
Bis zum 30.9.2025 muss Bayerns Wirtschaftsminister entscheiden, ob er die Konzession für die umstrittene Gasbohrung in Reichling verlängert. Greenpeace Bayern legt jetzt ein juristisches Kurzgutach...
Vor Fristablauf: Umweltverbände legen Eilantrag gegen Leag-Umstrukturierung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), unterstützt von Greenpeace, hat wenige Wochen vor einem wichtigen Fristablauf einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereicht, damit das zuständige Berga...