Hamburg, 11. 7. 2003 – Eine rosa Fahrzeugkolonne geht ab heute auf Tour zu Autohändlern in ganz Deutschland. Sie besteht aus drei mit großen Schweinerüsseln und -ohren zu “Dieselschweinen” umgebauten Fahrzeugen: einem Mercedes CDI, einem Smart und einem VW Lupo. Mit der Aktion protestiert Greenpeace gegen die Weigerung der deutschen Autoindustrie, serienmäßig Filter gegen Dieselruß in ihre Fahrzeuge einzubauen. Auf dem “Mutterschwein”, dem Mercedes-Benz, ist zu lesen: “Kaufen Sie keinen Diesel ohne Rußfilter”. Auf den “Dieselferkeln” Smart und VW steht: “Wenn ich groß bin, möchte ich kein Dieselschwein sein” und “Ich will auch‘n Rußfilter”. Greenpeace präsentiert zudem einen Mercedes, den die Umweltschützer 2002 mit einem Rußfilter nachrüsten ließen. Dieser könnte problemlos in alle Dieselfahrzeuge eingebaut werden.
“Tausende Menschen sterben jedes Jahr an Dieselkrebs, obwohl es einfache technische Lösungen dagegen gibt”, sagt Greenpeace-Sprecher Günter Hubmann. “Deshalb fordern wir die Bürger auf, Strafanzeige gegen DaimlerChrysler und gegen VW zu stellen wegen des Verdachts der Gesundheitsgefährdung und wegen der Todesfälle durch Dieselruß-Partikel.” Die Vorlage für die Strafanzeige gibt es bei Greenpeace in Hamburg oder auf der Greenpeace-Internetseit
“DaimlerChrysler muss alle Diesel-Neuwagen mit Filtern ausstatten und ältere Fahrzeuge nachrüsten. Alle Autohersteller haben die Technik längst in der Schublade. Es gibt nur einen Grund, weshalb sie keine Filter einbauen: Konzerne wie DaimlerChrysler und VW sind nicht bereit, mit einem Bruchteil ihrer Gewinne Menschen vor Dieselkrebs zu schützen.” Schon im September 2002 hat Greenpeace einen gebrauchten Mercedes präsentiert, in den die Umweltschützer einen Rußpartikel-Filter einbauen ließen. Die Wirksamkeit wurde damals vom TÜV in einem Dauertest bestätigt.
Die ultrafeinen Rußpartikel aus Dieselautos lagern sich in der Lunge ab und können über die Zellmembran ins Blut gelangen. Sie verursachen Allergien, Asthma, Herzinfarkt und Krebs. Ein Dieselruß-Filter reduziert den Ausstoß von Rußpartikeln um 99 Prozent. Für nur 200 Euro könnte DaimlerChysler jedes neue Fahrzeug serienmäßig mit einem Rußfilter ausrüsten. Damit würde der Konzern endlich aufhören, Menschen mit Dieselruß zu vergiften. Rund 8000 Menschen in Deutschland sterben jedes Jahr durch Dieselrußpartikel.
Der französische Hersteller PSA bietet seit dem Jahr 2000 mit den Modellen Peugeot und Citroen serienmäßig Rußfilter an - ohne Mehrkosten für den Verbraucher. Freiwillig kommen die deutschen Autohersteller diesem Vorbild nicht nach. Obwohl alle Bundestagsfraktionen für Dieselfilter sind, vernachlässigt die Bundesregierung ihre Vorsorgepflicht und lässt die Industrie gewähren.
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