Hamburg, 29.05.2009 - Greenpeace-Taucher untersuchen derzeit die vor rund einem Jahr vor Sylt versenkten Steine. Auf den Felsen haben sich inzwischen zahlreiche Muschel- und Krebsarten angesiedelt. Insgesamt schützen über 300 Tonnen Felsgestein das Sylter Außenriff gegen zerstörerische Fischereimethoden, wie Grundschleppnetze. Die Untersuchung im Schutzgebiet wird noch bis Anfang Juli dauern und ist der Auftakt eines mehrjährigen Überwachungsprogramms.
"Die Felsen sind bereits jetzt eindeutig ein Teil des Lebensraumes", sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. "Die dort aufgefundenen Meeresorganismen, widerlegen alle, die behaupten, die Steine schädigten das Meer. Hauptsächlich das für Fischereifragen verantwortliche Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verhindert bislang den Schutz des Schutzgebietes."
Während deutsche Behörden Greenpeace-Aktivisten im vergangenen Jahr daran hinderten, weitere Steine im Gebiet des Sylter Außenriffs zu versenken, erkennt die schwedische Regierung den Nutzen von Felsbrocken zum Schutz des Meeres an. Dies bestätigten schwedischen Behörden Greenpeace-Skandinavien vor wenigen Tagen. Demnach wird das Versenken der Steine in schwedischen Gewässern als Schutzmaßnahme gewertet - anders als in Deutschland.
Das Sylter Außenriff gehört zu den zehn bereits vor über fünf Jahren von der Bundesregierung gemeldeten Meeresgebieten des deutschen Schutzgebietnetzwerkes Natura 2000. Trotzdem ist dort die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen und der Abbau von Sand und Kies erlaubt. Täglich werden so Millionen Meeresorganismen sinnlos getötet.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Michael Weiland
- Pressesprecher Klimakrise, Energiewende
- michael.weiland@greenpeace.org
- 0160-1745772
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206576-sylter-aussenriff-greenpeace-steine-bewahren-schutzgebietVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme zum Streit der Internationalen Meeresbodenbehörde über friedliche Proteste
Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann hält die Abwehrhaltung zahlreicher Länder gegenüber der Einschränkung von Protesten auf Hoher See für ein wichtiges Signal.
Greenpeace zum durchgehend heißesten Jahr für die Meere
Mit dem morgigen Donnerstag liegt die durchschnittliche Temperatur der Weltmeere seit zwölf Monaten an jedem einzelnen Tag höher als je zuvor gemessen, zeigen Daten des US-Wetterdienstes NOAA.
Greenpeace-Stellungnahme zum Einlaufen des neuen Supertrawlers Jan Maria in Bremerhaven
Heute ist der neue Supertrawler Jan Maria erstmals in seinen Heimathafen in Bremerhaven eingelaufen. Das Fabrikschiff des niederländischen Fischereikonzerns Parlevliet & van der Plas will im Nordat...
Greenpeace findet weitere verborgene Steinriffe nahe Gasbohrprojekt vor Borkum
In dem Gebiet, in dem das Energieunternehmen One-Dyas in der Nordsee nach Gas bohren will, befinden sich mehr Steinriffe als bisher angenommen. Das belegt ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gu...
Aktive von Greenpeace International protestieren im Pazifik für den Schutz der Tiefsee
Gegen zerstörerischen Tiefseebergbau protestieren Umweltschützer:innen von Greenpeace International heute mit Kanus 1500 Kilometer westlich der mexikanischen Küste. Auf Bannern fordern sie “Stoppt...