Greenpeace weist die Vorwürfe zurück, die der VDA heute im Konflikt um Dieselrußfilter für deutsche PKW verbreitet hat.
Hamburg, 13. 8. 2003 – Der VDA vermittelt den Eindruck, dass die deutschen Autohersteller konsequent und zügig gegen die gefährlichen Partikel in den Dieselabgasen vorgehen. DaimlerChrysler, BMW und Opel haben zwar für einige Modelle Rußfilter angekündigt - allerdings nicht aus Gründen des Gesundheitsschutzes, sondern gezwungenermaßen: Wegen einer Vorgabe der EU (Euro 4) sind Filter bei großen Modellen unausweichlich, da diese die Abgas-Norm ab dem Jahr 2005 sonst nicht erreichen würden. Die kleineren und zahlreicheren Dieselfahrzeuge wollen die Hersteller aber nicht serienmäßig mit Filtern ausstatten.
"Die Autohersteller versuchen, das Problem zu verschleiern - damit die Verbraucher den Eindruck bekommen, sie würden etwas gegen Dieselkrebs unternehmen", sagt Greenpeace-Experte Günter Hubmann. "Die paar Filter, die sie einbauen wollen, lösen das Problem nicht. Alle Käufer von kleineren Fahrzeugen sollen einen Aufpreis für einen Filter bezahlen - bei DaimlerChrysler beispielsweise 580 Euro. Die Hersteller handeln unverantwortlich und dreist, wenn sie Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit nur wahlweise wie Alufelgen anbieten."
Der französische Hersteller PSA bietet seit dem Jahr 2000 die Modelle Peugeot und Citroen serienmäßig mit Rußfilter an - ohne Mehrkosten für den Verbraucher. Greenpeace fordert die deutschen Autohersteller auf, alle Diesel-Neuwagen serienmäßig ohne Aufpreis mit Filtern auszustatten und ältere Fahrzeuge nachzurüsten.
Die Kritik des VDA an der hohen Zahl der durch Dieselruß verursachten Todesfälle ist unhaltbar: Greenpeace geht von 8.000 Dieselrußtoten pro Jahr aus, die das Umweltprognoseinstitut Heidelberg ermittelt hat. Die kritisierte Zahl von 14.000 Opfern stammt aus einer Studie, die das Umweltbundesamt in Auftrag gegeben hatte.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206553-greenpeace-autohersteller-sollen-handeln-nicht-verschleiern/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungahme zum Ergebnis der UN-Verhandlungsrunde zum Plastikabkommen
Die sechste Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens endet ohne abschließendes Abkommen. Die Positionen der Länder klaffen so weit auseinander, dass keine Einigung möglich ist.
Plastikkonferenz in Genf: Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit schwarzer Farbe gegen Plastikflut
Für ein starkes Abkommen gegen die Plastikflut protestieren heute morgen 22 Greenpeace-Aktivist:innen am Palais des Nations in Genf. Ihr Protest richtet sich gegen den übermäßigen Einfluss der foss...
Greenpeace-Stellungnahme zum Start der UN-Plastikkonferenz
Die fünfte UN-Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommen beginnt am 4. August 2025 – und mit ihr die vielleicht letzte Chance, die Plastikflut wirksam einzudämmen. Greenpeace-Plastikexperte...
Historische Chance: UN-Plastikabkommen entscheidet sich in Genf – Mediabriefing von Greenpeace
Vom 5.–14. August 2025 verhandeln die UN in Genf über ein globales Plastikabkommen. Ziel ist ein verbindlicher Vertrag zur Regulierung der gesamten Plastikkette. Greenpeace fordert Reduktionsziele,...
Greenpeace: Plastikproduktion verbraucht allein in Deutschland 9 Millionen Tonnen Öl und Gas
Für die Produktion von Plastik werden allein in Deutschland fast neun Millionen Tonnen an Öl und Gas pro Jahr verbraucht – das zeigt ein neuer Greenpeace-Bericht. Mehr als ein Viertel der rund 16.0...