Hamburg, 13. 8. 2003 – "Bundeskanzler Gerhard Schröder setzt in der Klimapolitik auf Schadensbeseitigung statt auf Schadensvermeidung", erklärt Gabriela von Goerne, Energieexpertin von Greenpeace, anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Grimma, Sachsen. Heute weiht Schröder dort eine restaurierte Brücke ein, die im vergangenen Jahr bei der Jahrhundertflut zerstört wurde. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass er sich morgen für den Neubau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken einsetzen wird.
Beim morgigen “Energiegipfel” im Kanzleramt in Berlin mit den Vertretern der Energiekonzerne und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) soll über den zukünftigen Energiemix in Deutschland diskutiert werden. Weder Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) noch Vertreter der Solar- und Wind-Branche sind eingeladen worden. Greenpeace fordert, dass Schröder das Ansinnen der Konzerne nach weiterer Förderung der Kohleenergie zurückweist. Stattdessen muss in den kommenden 40 Jahren der Ausbau der erneuerbaren Energien und von effizienter Technik gefördert werden.
“Heute weiht Schröder in Grimma eine Hängebrücke ein und morgen sorgt er dafür, dass Brücken von neuen Fluten weggerissen werden. Will er jedes Jahr entlang der Elbe restaurierte Brücken einweihen?” fragt von Goerne. “Der Bundeskanzler muss deshalb morgen die Weichen stellen für eine Energiewende, die das Klimachaos aufhält – weg von Kohle und Öl und hin zu erneuerbaren Energien. Tut er dies nicht, wird die kommende Generation die Klimafolgen ausbaden müssen – auch entlang der Elbe.”
Die Erderwärmung führt jetzt auch in Deutschland zu zunehmenden Wetterextremen wie der Jahrhundertflut im vorigen Jahr oder der extremen Dürre in diesem Jahr. Klimaforscher gehen davon aus, dass diese Extremwetterlagen in Zukunft zunehmen werden. Hauptursache für die Klimaveränderung ist, dass der Mensch immer mehr Kohlendioxid (CO2) freisetzt. Durch die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas ist die weltweite Durchschnittstemperatur bereits um 0,6 Grad gestiegen.
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