Kitzingen / Hamburg, 03.04.2008 - Greenpeace-Aktivisten verteilen heute im Landkreis Kitzingen ökologisches Saatgut der Maissorte Bantam. Die Orte Fröhstockheim, Rödelsee und Wiesenbronn, in denen die Saatguttütchen verteilt werden, befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den zwölf Feldern, auf denen in diesem Jahr Gen-Mais angebaut werden soll. Säen die Anwohner das gentechnikfreie Saatgut aus, haben sie ein Recht darauf, dass ihre Maispflanzen nicht mit Gen-Mais verunreinigt werden. Um dies zu verhindern, schreibt das neue Gentechnikgesetz Sicherheitsabstände für Gen-Maisfelder vor: 150 Meter zu konventionellem und 300 Meter zu Öko-Mais. Unter www.genhofer.de finden Betroffene einen Musterbrief, mit dem sie ihre Interessen bei den Gen-Bauern geltend machen können.
"Im neuen Gentechnikgesetz ist das Recht auf gentechnikfreie Lebensmittel verankert. Jeder, der konventionellen oder Öko-Mais anbaut, kann sich darauf berufen", sagt Ulrike Brendel, Gentechnikexpertin bei Greenpeace. "Es spielt dabei keine Rolle, ob der Mais auf einem landwirtschaftlich genutzten Acker oder im privaten Hausgarten wächst."
Auf einer insgesamt rund 90 Hektar großen Fläche im Raum Würzburg soll zukünftig genmanipulierter Mais wachsen. Greenpeace hat die Äcker der Region im Internet auf Google-Maps kenntlich gemacht. Auf der Greenpeace-Internetseite können die Flächen mit Angabe der jeweils vorgeschriebenen Sicherheitsabstände eingesehen werden.
Gegen den Anbau von genmanipulierten Pflanzen können nicht nur Nachbarn aktiv werden. Zwar bewirtschaften Landwirte die Gen-Felder, sie sind aber nicht unbedingt deren Eigentümer. Verpächter von landwirtschaftlichen Nutzflächen sollten daher darauf achten, dass sie im Pachtvertrag den Anbau von Gen-Pflanzen auf ihrem Eigentum ausschließen. Dies kann durch eine Pachtvertragsänderung oder bei Neuverpachtung oder bei einer Verlängerung des Pachtvertrages geschehen. Diesen Weg geht inzwischen die evangelische Kirche in Bayern. Sie verbietet per Pachtvertrag die Gen-Saaten auf ihrem Land.
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