Welche Unternehmen ihr Angebot an gentechnikfreien Produkten ausgeweitet haben, zeigt der neue Greenpeace-Einkaufsratgeber "Essen ohne Gentechnik". So setzt die Firma Hipp als erster Lebensmittelhersteller gentechnikfrei erzeugtes Milchpulver nicht nur in Bio-Lebensmitteln ein, sondern auch in herkömmlichen Produkten. Greenpeace hat erneut über 350 Unternehmen der Lebensmittelbranche zum Einsatz von gentechnisch verändertem Tierfutter befragt. Deutschland importiert vor allem aus Südamerika Millionen Tonnen Gen-Soja als Futterpflanze für Kühe, Hühner, Rinder und Schweine. Milch, Eier und Fleisch müssen aber nicht entsprechend gekennzeichnet werden.
"Verbraucher wollen wissen, wie sie die Ausbreitung von Gentechnik aufhalten können", sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Und ihre Ablehnung zeigt Wirkung: Der Großteil der Geflügelfleisch-Industrie setzt auf eine gentechnikfreie Fütterung, immer mehr Milch wird ohne Gen-Pflanzen in der Tierfütterung hergestellt. Greenpeace fordert von den großen Milchmarken wie Weihenstephan oder Bärenmarke, auch auf die umstrittenen Futtermittel zu verzichten."
Eine große Umstellung steht bei der Molkerei Berchtesgadener Land an: Sie hat angekündigt, bis zum Jahresende ihre gesamte Milchherstellung von jährlich über 200.000 Tonnen auf eine gentechnikfreie Fütterung umzustellen.
Der Einkaufsratgeber ist für Verbraucher besonders hilfreich, weil sie nur so erfahren, welche Unternehmen bei der Herstellung tierischer Lebensmittel wie Milch, Eiern und Fleisch Gentechnik vermeiden. Für diese Produkte gibt es bislang keine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung, ob Gentechnik in der Produktionskette verwendet wurde. Der Einkaufsratgeber, von dem bereits 2,7 Millionen Exemplare seit Januar 2004 verteilt wurden, listet in der elften Auflage zudem erstmals Produkte auf, die die freiwillige Kennzeichnung ohne Gentechnik tragen. So bietet der Lebensmittelhändler Tegut unter seiner Eigenmarke neben Milchprodukten, Eiern und Schweinefleisch nun auch Tiefkühlgeflügel mit dieser Kennzeichnung an.
In 40 Städten wird Greenpeace am Samstag, dem 13.6. Verbraucher über Gentechnik in der Lebensmittelproduktion informieren und den Einkaufsratgeber verteilen. Besucher können sich mit Protestschreiben an Molkereien gegen Gen-Milch einsetzen.
Der Anbau von gentechnisch veränderten Futtermitteln hat ebenso schädliche Auswirkungen auf die Umwelt wie der Gen-Mais, der in Deutschland verboten wurde. Die Genmanipulation von Pflanzen ist eine Risikotechnologie. Durch den Eingriff in die Pflanze können unerwünschte Stoffe mit Nebenwirkungen entstehen. Zudem wird Gen-Soja stärker gespritzt als herkömmliche Soja. Die giftigen Pestizide können das Trinkwasser verunreinigen und bedrohen die Pflanzenvielfalt.
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