Hamburg, 03.09.2003 – Die Umweltorganisation Greenpeace bleibt weiter bei ihren Empfehlungen zum Kauf von Holz und Papier aus ökologischer Waldwirtschaft, die seit April 2003 im sogenannten Einkaufsratgeber Holz & Papier 2003 verbreitet werden. Unter anderem werden Fichte, Lärche und Kiefer als Holzarten eingestuft, bei denen der Verbraucher nicht sicher sein kann, ob sie aus dem Raubbau an europäischen oder russischen Urwäldern stammen. Greenpeace empfiehlt uneingeschränkt nur Produkte, die das Gütesiegel des Forest Stewardship Councils (FSC) tragen.
Angesichts der Protestdemonstration der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) vor der Zentrale von Greenpeace Deutschland sagt Sandra Pfotenhauer, Greenpeace-Forstexpertin: “Vor der Haustür des Gegners friedlich zu demonstrieren, finden wir gut, da wir selbst dies Mittel seit über 30 Jahren wählen. Doch die Aussagen der AGDW, z.B. wir würden heimisches Holz diskriminieren, sind falsch.”
Mit dem Kauf von FSC-gesiegeltem Holz trägt jeder Verbraucher dazu bei, dass die letzten Urwälder erhalten und die Forsten ökologisch verträglich bewirtschaftet werden. Außerdem schreibt das Siegel soziale Mindeststandards vor. FSC setzt sich langsam am Markt durch, so dass herkömmliche Forstbetriebe und die konventionelle Holzverarbeitung um ihren Umsatz fürchten. Sie haben daher ein eigenes Siegel ersonnen, das sogenannte “PEFC”-Siegel (Pan Eurpean Forest Certification). Doch unter dem Siegel des PEFC werden die letzten Urwälder Finnlands abgeholzt. Um den hohen Anforderung des FSC zu entgehen, sind in Deutschland inzwischen 61 Prozent der Waldfläche von den Besitzern mit dem “Schein-Siegel” versehen worden.
“Den Vorwurf der Verbraucher-Verwirrung geben wir gern zurück”, so Sandra Pfotenhauer. “Wer den Wäldern weltweit eine Zukunft geben will, der muss auf ökologische und sozial gerechte Waldwirtschaft setzen. Nur das sichert langfristig die Arbeitsplätze. Und bewusst informierte Verbraucher sind der Schlüssel zum Erfolg.”
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