Hamburg, 08.04.2008 - Auf acht Fahrrad-Rikschas und 30 Fahrrädern protestieren Aktivisten von Greenpeace heute Vormittag in der Hamburger Innenstadt gegen den Energieversorger Vattenfall. Die Umweltschützer fordern das Unternehmen auf, während der Koalitionsverhandlungen alle Bauarbeiten auf dem Gelände des geplanten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg einzustellen und Planungen für ein klimafreundlicheres Gaskraftwerk vorzulegen. Vattenfall muss dem Senat erlauben, alle Absprachen offenzulegen, die mit ihm zum Kraftwerk Moorburg getroffen wurden. Vor dem Vattenfall-Kundencenter in der Mönckebergstraße haben die Aktivisten ein großes Plakat angebracht, auf dem eine Fotomontage den Kohlendioxidausstoß eines Kohlekraftwerks von Vattenfall darstellt. Auf dem Plakat steht: "Der gefährlichste Müll ist der, den wir nicht sehen."
"Vattenfall versucht in Moorburg vollendete Tatsachen zu schaffen und droht gleichzeitig mit nicht belegbaren Schadenersatzforderungen", sagt Klimaexperte Karsten Smid von Greenpeace. "Was für ein klimapolitischer Sprengstoff muss in den bisher geheimen Absprachen im Rathaus schlummern, dass Vattenfall dem CDU-Senat gegenüber eine solche Drohkulisse aufbauen kann? Jetzt müssen alle Unterlagen und Nebenabsprachen uneingeschränkt offengelegt werden." Der Erste Bürgermeister Ole von Beust und Vattenfall-Europe-Chef Hans-Jürgen Cramer hatten sich während des Erörterungsverfahrens zu Moorburg in der Vergangenheit wiederholt zu Verhandlungen getroffen, deren Ergebnisse nicht veröffentlicht wurden.
Vattenfall setzt zurzeit die Bauarbeiten in Moorburg fort. So wurden in der ersten Aprilwoche auf der Baustelle noch mehrere Silos für Betonarbeiten aufgestellt. Der CDU-geführte Hamburger Senat brachte währenddessen Anträge zur CO2-Verpressung in den Bundesrat ein, die Vattenfall bei einem Festhalten an Moorburg von Nutzen sein würden.
"Eine verbindliche Ausschreibung für ein modernes hocheffizientes Gaskraftwerk kann erst beginnen, wenn das endgültige Aus für das Kohlekraftwerk Moorburg verkündet wurde", kommentiert Smid Aussagen von Hamburger Politikern über mögliche Pläne für ein Gaskraftwerk.
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