Toronto / Hamburg, 10.04.2008 - Ein heute von Greenpeace veröffentlichter Report zeigt, wie die Zerstörung des Urwaldes in Kanada das Klima anheizt. Durch den massiven Einschlag speichert der Wald weniger Kohlenstoff und setzt Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Die Gebiete werden zudem anfälliger für Waldbrände, was ebenfalls zu einem verstärkten Ausstoß von Kohlendioxid führt. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, als Gastgeberin des UN-Urwaldgipfels im Mai eine Vorreiterrolle zu übernehmen und einen Vorschlag zur Finanzierung des weltweiten Urwaldschutzes vorzulegen.
"Wenn der Klimawandel gebremst werden soll, müssen wir die letzten Urwälder der Erde sofort schützen", sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. "Bundeskanzlerin Merkel muss dafür beim UN-Urwaldgipfel in Bonn zwei Milliarden Euro für den Urwaldschutz bereit stellen. Die anderen G8-Länder müssen diesem Beispiel folgen. Dies ist der kostengünstigste Weg, den Klimawandel zu bremsen." Die Vernichtung der letzten Urwälder macht rund 20 Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 aus. Mit der von Greenpeace geforderten Finanzierung sollen weltweit Schutzgebiete eingerichtet werden. Künftig soll sich der Erhalt der Urwälder rentieren, nicht ihre Zerstörung.
Allein der boreale Wald Kanadas speichert rund 186 Milliarden Tonnen Kohlenstoff im Boden und in den Bäumen. Das entspricht dem heutigen weltweiten Ausstoß an Kohlenstoff durch die Verbrennung fossiler Energieträger von 27 Jahren. Durch die große Speichermenge helfen die Wälder Kanadas, den Klimawandel zu verzögern. Wird der Urwald abgeholzt, entweichen CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre. Der Wald verringert seine Fähigkeit, Kohlenstoff aus der Luft zu binden. Der Greenpeace-Report Es wird wärmer - Klimawandel und Urwaldzerstörung analysiert die komplexen Beziehungen zwischen der Erwärmung der Erde und Kanadas Wald.
Im Mai findet in Bonn die UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) statt. Die CBD ist die wichtigste Arten- und Naturschutzkonferenz der Welt. 189 Staaten verhandeln dort über den Urwald- und Meeresschutz, sowie dessen Finanzierung.
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