Hamburg/Düsseldorf, 1. 10. 2003 – Greenpeace weist den Vorwurf der Verbrauchertäuschung zurück, den Metro heute hinsichtlich des Konflikts über Gentechnik in Nahrungsmitteln verbreitet hat. Die Behauptung von Metro entspricht nicht der Wahrheit. So unterstellt Metro, dass bereits jetzt 60 bis 70 Prozent der Nahrungsmittel mit Gentechnik verunreinigt wären und beruft sich dabei auf Zahlen aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz (BMVEL). Richtig ist: Das BMVEL hat nie eigene Schätzungen veröffentlicht. Das Ministerium nimmt vielmehr an, dass Zutaten aus genmanipulierten Pflanzen heute deutlich weniger verbreitet sind. Große Markenhersteller, wie Unilever, Kraft und Coca-Cola, die wie rund 170 weitere Lebensmittelfirmen Greenpeace schriftlich versichert haben, keine Zutaten aus Gen-Pflanzen zu verwenden, werden von Metro indirekt der Verbrauchertäuschung bezichtigt.
Seit heute morgen protestieren Greenpeace-Aktivisten vor einem Real-Markt in Düsseldorf gegen die Allianz des Metro-Konzerns mit der internationalen Genfood-Branche. Diese geplante Zusammenarbeit mit der Gentechnik-Industrie hat die Metro-Gruppe inzwischen bestätigt. Danach will Metro eine Informationskampagne für Gentechnik starten, die von der Industrie bezahlt wird.
“Metro lässt sich von der Gen-Industrie als Türöffner für Genfood bezahlen und behauptet gleichzeitig, die Verbraucher ‚wahrheitsgemäß‘ zu informieren. Verbraucherwünsche und Lebensmittelqualität bleiben auf der Strecke”, sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. Auch durch massive Pestzidrückstände ist die angebliche Metro-Qualität ins Zwielicht geraten. Greenpeace hatte Proben von Obst und Gemüse der Metro-Verkaufsstätten real, extra und Kaufhof untersuchen lassen. Rund jede fünfte Probe erreichte den zulässigen gesetzlichen Grenzwert für Pestizide oder lag sogar darüber. Nur vier von zehn Proben enthielten keine Rückstände.
Das EinkaufsNetz ist die Verbraucherorganisation von Greenpeace. Bislang beteiligen sich rund 30.000 Mitmacher an Aktionen gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das EinkaufsNetz fordert Lebensmittel, die gut für Verbraucher, Landwirte und die Natur sind. Angesichts der Tatsache, dass Metro ohne Probleme auch künftig auf Gentechnik im Essen verzichten könnte, wird das Greenpeace-EinkaufsNetz die Verbraucher weiter informieren. Metro hat zugegeben, schon von 6000 Kunden Protest-Postkarten erhalten zu haben. Die Kunden wollen wegen Gift und Gentechnik in Nahrungsmitteln nicht länger in Supermärkten der Metro-Handelskette einkaufen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206491-metro-bestatigt-kampagne-fur-gentechnik-im-essenVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme zum Wachstumschancengesetz
Für Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter bringt das heute beschlossene Wachstumschancengesetz und die damit verbundene Protokollerklärung zur Entlastung der Landwirtschaft zu viele ö...
Neue Studie: Grasfütterung für Kühe macht Milchproduktion nachhaltiger
Würden Rinder in Deutschland mit mehr Gras und Heu statt mit Mais und Kraftfutter gefüttert, wirkte sich dies positiv auf den Flächenverbrauch, die Gesamtproduktion von Nahrungsmitteln, das Klima u...
Nach neuen Recherchen: Greenpeace-Aktive kennzeichnen Bärenmarke-Milch aus tierschutzwidriger Haltung
Auf das Leid der Kühe bei der Erzeugung von Bärenmarke-Milch machen Greenpeace-Aktive aufmerksam und kennzeichnen heute in Supermärkten in ganz Deutschland Produkte der Marke mit Warnhinweisen.
Greenpeace deckt auf: Bärenmarke-Werke verarbeiten Milch aus tierschutzwidriger Anbindehaltung
Greenpeace-Aktive machen heute darauf aufmerksam, dass die Bärenmarke-Molkerei Hochwald Milch von Kühen verarbeitet, die unter Bedingungen gehalten werden, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen....
Greenpeace demonstriert für Schutz ökologisch wertvoller Brachflächen
Greenpeace kämpft dafür, dass der Mindestanteil von vier Prozent Ackerfläche als Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere nicht aufgegeben wird.