Hamburg/Düsseldorf, 1. 10. 2003 – Der Metro-Konzern will im Gegensatz zu den meisten deutschen Lebensmittelherstellern genmanipulierte Nahrung durchsetzen. Das geht aus einem internen Papier hervor, das dem EinkaufsNetz, der Greenpeace-Verbraucherorganisation, zugespielt worden ist. Nach diesem Protokoll eines Treffens von Metro und den Gentechnik-Konzernen Monsanto und Bayer sollen auch Tengelmann und Aldi in die Pro-Gentechnik Kampagne einbezogen werden. Bislang erklärt Metro öffentlich, den Verbraucher über Gentechnik im Essen wahrheitsgemäß zu informieren, damit er eigenverantwortliche Auswahlentscheidungen treffen kann.
Gegen Gentechnik in Supermärkten der Metro-Gruppe protestieren daher heute 20 Greenpeace Aktivisten in Düsseldorf. Vor einem Real-Supermarkt informieren die Umweltschützer mit Lautsprechern und Flugblättern Kunden über die Pläne des Mutterkonzerns Metro. Über dem Eingang des Real-Marktes hängt ein sechs mal zehn Meter großes Transparent mit der Aufschrift: "Metro Geheim-TIP - Genfood für Alle".
“Metro macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie und täuscht seine Kunden”, sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. “Wir fordern von der Geschäftsführung eine öffentliche Klarstellung mit einem klaren Nein zu Genfood." Die große Mehrheit der Verbraucher in Europa lehnt Gentechnik im Essen ab. Metro versicherte noch Mitte September, der Konzern werde auch in seinen Eigenmarken wie "Tip" “Gentechnik im Lebensmittelbereich nicht gegen den Verbraucher oder am Verbraucher vorbei durchsetzen”.
An dem Gespräch, das am 15. September stattfand, beteiligten sich auch der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL). Es wurde vereinbart, den Dachverband der europäischen Gen-Industrie (Agricultural Biotechnology in Europe, ABE) um finanzielle Unterstützung bei der Einführung von Genfood zu bitten.
Die Metro-Gruppe mit Sitz in Düsseldorf ist Deutschlands größtes Handelsunternehmen mit weltweit 51 Milliarden Euro Umsatz. Zu der Gruppe gehören die Supermärkte Extra, Real und Kaufhof. Von Monsanto stammen 91 Prozent der weltweit angebauten genmanipulierten Pflanzen. Der Konzern leidet an der mangelnden Akzeptanz von Genfood. Wegen der großen Ablehnung der Verbraucher verzichten die europäischen Handelsketten und Lebensmittelhersteller bisher überwiegend auf Zutaten aus genmanipulierten Pflanzen.
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