Hamburg/Düsseldorf, 2. 12. 2003 – Rund 72 Prozent der Deutschen lehnen Gentechnik im Essen auch dann ab, wenn sie über den Umweg des Tierfutters in Fleisch, Eiern und Milch auf den Tisch kommt. Das ist das Ergebnis einer neuen, von Greenpeace in Auftrag gegebenen Emnid-Studie von November 2003.
Trotz dieser Ablehnung will das größte deutsche Handelshaus Metro im Gegensatz zu den meisten deutschen Lebensmittelherstellern Gentech-Produkte durchsetzen: In den Märkten von Real, Extra und Kaufhof bietet der Konzern Nahrungsmittel von Tieren an, die genmanipuliertes Futter erhalten haben, und Produkte mit Zutaten aus genmanipulierten Pflanzen. „Metro fällt vor den Gentech-Konzernen auf die Knie“, sagt Corinna Hölzel von der Greenpeace Verbraucherorganisation EinkaufsNetz, „und missachtet so die Meinung der Verbraucher.“ Greenpeace fordert seit langem den Verzicht auf Gentechnik in Lebensmitteln und im Tierfutter.
Seit heute morgen protestieren daher Greenpeace-Aktivisten vor der Metro-Zentrale in Düsseldorf gegen den Handelsriesen. 15 Aktivisten stehen mit Kaninchenmasken verkleidet in einem Käfig aus fünf Meter hohen Gabeln. Auf einem Banner steht: „Metro macht uns zu Versuchskaninchen.“ Die meisten großen Lebensmittelhersteller und -händler in Deutschland verzichten auf Gentechnik in ihren Produkten oder haben eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben. Während andere Unternehmen versuchen, die ungewollte Gentechnik aus Lebensmitteln fernzuhalten, will Metro sie als einziges Unternehmen offensiv zum Beispiel in seinen Tip-Produkten vermarkten.
Das EinkaufsNetz ist die Verbraucherorganisation von Greenpeace. Sie bietet nicht nur Informationen über die Qualität von Lebensmitteln, sondern auch die Möglichkeit, Konsumentenmacht wirksam gegen Missstände einzusetzen und Druck auf Unternehmen und Politik auszuüben. Die Mitmacher schreiben Protestkarten, zeigen die rote Karte, fragen nach und ändern ihr Kaufverhalten. Bislang beteiligen sich rund 30.000 Mitmacher an Aktionen gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das EinkaufsNetz fordert Lebensmittel, die gut sind für Verbraucher, Landwirte und die Natur.
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