Hamburg, 17.10.2008 - Greenpeace-Aktivisten demonstrieren heute an den Hamburger Landungsbrücken gegen die klimaschädliche Modellpolitik von Mercedes-Benz. Sechs Greenpeace-Kletterer haben den neuen Mercedes-Benz-Geländewagen auf einem großen Werbeplakat zu einem Klimaschwein umdekoriert. Auf dem 10 mal 15 Meter großen Plakat ist das Auto jetzt mit rosa Ohren und Schnauze zu sehen. Morgen stellt der Automobilkonzern offiziell den neuen Luxus-GLK vor. Trotz Klimawandel setzt Mercedes-Benz weiter auf schwere Wagen mit einem hohen CO2-Ausstoß.
"Auch bei Mercedes-Benz muss man endlich einsehen, dass Spritschlucker als Aushängeschild für Autobauer ausgedient haben", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. "Doch die Konzernspitze denkt nicht mal daran, auf kleinere, leichte und spritsparende Fahrzeuge zu setzen. Anstatt der Umwelt zu helfen und Arbeitsplätze der Zukunft zu sichern, wird geprotzt wie eh und je."
Im Vergleich mit den anderen großen deutschen Autoherstellern schneidet Mercedes-Benz beim Klimaschutz am schlechtesten ab. Nur sechs der 251 aktuellen Modelle liegen unter dem Kohlendioxidgrenzwert, zu dem sich die europäische Autoindustrie vor zehn Jahren selbst verpflichtet hat. Danach dürfen Neuwagen Ende 2008 durchschnittlich nur noch 140 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Konkurrent BMW unterschreitet diesen Grenzwert aktuell mit 22 von 446 Modellen. Der durchschnittliche Kohlendioxidausstoß der Mercedes-Benz-Fahrzeuge lag laut Kraftfahrtbundesamt 2007 bei 184 Gramm.
Der neue GLK, der morgen deutschlandweit vorgestellt wird, wiegt bis zu 1,8 Tonnen, verbraucht bei sparsamster Fahrweise mindestens 10,6 Liter, hat 272 PS und einen CO2-Ausstoß von 245 Gramm CO2 pro Kilometer.
"Ein Premium-Fahrzeug darf sich in Zeiten des Klimawandels nicht länger über Motorleistung und Masse definieren", so Specowius. Mercedes-Benz muss den Verbrauch seiner Autos jetzt schnell und konsequent senken. Das funktioniert nur, wenn bei allen Modellen das Gewicht der Fahrzeuge reduziert und die Übermotorisierung beendet wird. Die heute verfügbare Spritspartechnik, wie Start-Stop-Automatik und Leichtlaufreifen, muss künftig in alle Modelle als Grundausstattung eingebaut werden.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206422-greenpeace-entlarvt-hamburgs-neuestes-klimaschwein/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum Rückschritt der EU-Kommission beim Verbrennerumstieg
Die EU-Kommission vollzieht beim Klimaschutz im Verkehr eine Kehrtwende.
Greenpeace zu den Koalitions-Beschlüssen zum Infrastruktur-Zukunftsgesetz
Die Bundesregierung will Natur- und Klimaschutz vor die Asphaltiermaschine werfen.
Neue Fotos zeigen das Ausmaß der Gletscher-Schmelze in den europäischen Alpen
Die Alpengletscher schmelzen seit dem Jahr 2000 immer schneller. Das Ausmaß des Eis-Verlustes zeigen neue Fotos der Gesellschaft für ökologische Forschung. Seit 25 Jahren dokumentiert die Gesellsch...
Greenpeace zum Abschluss der UN-Klimakonferenz
Den Abschluss der Weltklimakonferenz COP30 kommentiert Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Greenpeace zur deutschen Unterstützung des Tropenwaldfonds
Deutschland wird den Tropenwaldfonds TFFF mit einer Milliarde Euro unterstützen, kündigte Brasiliens Umweltministerin Marina Silva zusammen mit dem Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an.