Japanische Greenpeace-Mitarbeiter weiter in Haft

Schon 50.000 Menschen fordern weltweit per Email ihre Freilassung

Tokio / Hamburg, 22.06.2008 - Die beiden japanischen Greenpeace-Mitarbeiter Junichi Sato and Toru Suzuki, die Mitte Mai in Japan einen Schmuggel mit Walfleisch aufgedeckt haben, müssen für weitere zehn Tage in Untersuchungshaft bleiben. Diese Entscheidung traf heute Morgen das Untersuchungsgericht der japanischen Stadt Aomori. Die Richter ignorierten damit schlagkräftige Beweise für die Unschuld Satos und Suzukis und ihr ausdrückliches Angebot, sich aktiv an der Aufklärung des Vorgangs zu beteiligen und die Ermittlungsarbeiten der Polizei zu unterstützen. Ihre Anwälte haben Einspruch eingelegt.

Den beiden Mitgliedern der Umweltschutzorganisation wird vorgeworfen, einen Karton mit Walfleisch aus einer Lagerhalle in Aomori gestohlen zu haben.

"Junichi Sato und Toru Suzuki haben schon vor drei Wochen alle Beweismittel schriftlich vorgelegt und sich selbst als Zeugen angeboten", sagt Greenpeace-Kampagnendirektor Roland Hipp. "Dennoch haben die Verantwortlichen entschieden, im Vorfeld des G8-Gipfels in Japan kommenden Monat an den beiden ein Exempel zu statuieren. In einer Demokratie ist kein Platz für derartige Einschüchterungsversuche. Die beiden Greenpeacer sind unschuldig und müssen sofort frei gelassen werden." Weltweit haben sich bereits 50.000 Menschen mit einer Online-Petition an den japanischen Premierminister Yasuo Fukuda und an japanische Vertretungen für die Freilassung der beiden eingesetzt.

Die Greenpeace-Mitarbeiter hatten der japanischen Staatsanwaltschaft Mitte Mai einen Karton mit Walfleisch übergeben, das Mitglieder der japanischen Walfangflotte unterschlagen haben und illegal auf eigene Rechnung verkaufen wollten. Nun wird den Greenpeacern vorgeworfen das Walfleisch gestohlen zu haben.

40 Polizisten hatten am Freitag das Greenpeace-Büro in Tokio und Privatwohnungen der Greenpeace-Mitarbeiter durchsucht und Computer, Handys und Dokumente beschlagnahmt. Junichi Sato und Toru Suzuki wurden aus Tokio in ein Gefängnis in die Walfängerstadt Aomori gebracht.

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