Hamburg / Berlin, 25.06.2008 - Mit einer Mahnwache vor der japanischen Botschaft in Berlin fordert Greenpeace die japanische Regierung auf, die beiden in Japan inhaftierten Greenpeace-Mitarbeiter Junichi Sato und Toru Suzuki, die Mitte Mai dort einen Schmuggel mit Walfleisch aufgedeckt haben, frei zu lassen. Die Walschützer wurden am vergangenen Freitag nach Großrazzien im japanischen Greenpeace-Büro in Tokio und in Privatwohnungen, verhaftet. Setzen Sie sich für die Freilassung unserer Kollegen ein: Schreiben Sie an die japanische Regierung und protestieren sie gegen die Verhaftung.
Ihnen wird vorgeworfen, eine Kiste mit Walfleisch gestohlen zu haben. Mehr als 130.000 Menschen weltweit haben sich bereits in einer Online-Petition an den japanischen Premierminister Yasuo Fukuda für die Freilassung der Greenpeace-Mitarbeiter eingesetzt.
"Diese Festnahmen sind ein Skandal. Anstatt diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die mit Walfleisch illegale Geschäfte machen, setzt man Walschützer fest, die diese Geschäfte aufdecken. Dieses ist besonders brisant, da wahrscheinlich offizielle Stellen von den illegalen Geschäften wussten", sagt Greenpeace-Kampaigner Jörg Feddern. "Wir fordern die japanische Regierung auf, unsere Kollegen sofort frei zu lassen und stattdessen den Skandal um das unterschlagene Walfleisch lückenlos aufzuklären."
Obwohl Sato und Suzuki schon vor drei Wochen sämtliche Beweise an die Staatsanwaltschaft übergeben und sich selbst als Zeugen zur Verfügung gestellt hatten, entschieden die Richter der Walfängerstadt Aomori, dass sie mindestens noch acht Tage in Untersuchungshaft bleiben müssen. Unterdessen teilte die Staatsanwaltschaft in Tokio mit, die Ermittlungen gegen die Walfänger aus Mangel an Beweisen einzustellen.
Mitte Mai hatten die Greenpeace-Mitarbeiter der japanischen Staatsanwaltschaft einen Karton mit 23,5 kg Walfleisch übergeben, das Mitglieder der japanischen Walfangflotte unterschlagen hatten und illegal auf eigene Rechnung verkaufen wollten. Bis zu 93 solcher mit Walfleisch gefüllten Kisten wurden von der Mannschaft der Fangflotte als persönliches Gepäck deklariert und von Crew-Mitgliedern illegal von Bord gebracht.
Der Marktwert des Walfleisches pro Karton liegt bei etwa 3.000 US-Dollar. Diese Praxis ist offenbar seit langem üblich und geschieht mit Wissen der Walfangfirma Kyodo Senpaku, den verantwortlichen Regierungsvertretern und dem Institut für Walforschung (ICR), das sich ausschließlich aus Steuergeldern finanziert.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zu den Versuchen des Tiefseebergbauunternehmens The Metals Company, die Internationale Meere...
Das Tiefseebergbauunternehmen The Metals Company (TMC) hat angekündigt, die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) zu umgehen.
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet
Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace an Sandstränden weisen hohe Konzentrationen dieser langlebige...
Greenpeace-Stellungnahme zum havarierten Öltanker der russischen Schattenflotte vor Rügen
Die havarierte Eventin ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen. Das jüngste Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Sc...
Greenpeace Stellungnahme zur heute erweiterten EU-Sanktionsliste gegen russische Schattenflotte
Das Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt aber noch unzureichend. Es kommt zu spät und lässt die Ostsee ungeschützt. Weiterhin werden täglich schrottreife Tanker durch die Ostsee fahren u...