Belem, Brasilien, 05.09.2008 - Mit einer Konzerttour durch Brasilien setzt sich die deutsche Rockband Scorpions für den Schutz des Regenwaldes ein. Gemeinsam mit Greenpeace ruft die Band in zehn brasilianischen Städten zur Rettung der Grünen Lunge der Erde auf. Die Erlöse aus dem Verkauf von Live-DVDs der Konzerte spenden die Scorpions für Maßnahmen zum Schutz des Regenwaldes. Die Tour hat am 30. August in Rio de Janeiro begonnen und wurde in den vergangenen zwei Tagen in den Urwaldstädten Belem und Manaus fortgesetzt. Bei einem Flug mit Greenpeace über die Region von Belem konnten sich die Musiker ein Bild von der fortschreitenden Zerstörung des Regenwaldes machen.
"Mit eigenen Augen zu sehen, wie dieses Naturparadies einfach niedergebrannt wird, hat mich sehr bestürzt", sagte Klaus Meine, Sänger der Scorpions. Fotos und Videos der Urwaldzerstörung werden auf den Konzerten gezeigt. "Wir wollen die Besucher mit diesen Bildern aufrütteln und ermutigen, den Wald zu schützen. Das ist der Beitrag, den wir als Rockband weltweit leisten können und wollen."
Jedes Jahr gegen Ende der Trockenzeit, in den Monaten August bis Oktober, wird das Amazonasbecken von großflächigen Brandrodungen überzogen, um Platz für die Rinderzucht zu schaffen. Die Vernichtung des Waldes macht 75 Prozent der brasilianischen Treibhausgas-Emissionen aus. Brasilien ist dadurch der weltweit viertgrößte Erzeuger von CO2, nach den USA, China und Indonesien. Greenpeace fordert die Regierung von Präsident Lula da Silva auf, die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes bis 2015 schrittweise zu beenden und hat dafür einen Maßnahmen-Plan vorgelegt.
"Der Amazonas-Regenwald gehört zu den artenreichsten Regionen der Welt und ist entscheidend für das Klima auf der Erde", sagt Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace. "Wir müssen verhindern, dass diese Schatzkammer der Artenvielfalt unwiederbringlich zerstört wird. Wir freuen uns, dass die Scorpions unseren Kampf zum Erhalt des Urwaldes aktiv unterstützen."
Der Regenwald Amazoniens ist mit sieben Millionen Quadratkilometern Fläche der größte tropische Urwald der Erde. Über 17 Prozent des Amazonas-Regenwaldes sind bereits verloren, weitere 22 Prozent sind stark degradiert. Nach Schätzungen der Weltbank weiden zur Zeit auf etwa 70 Prozent der gerodeten Flächen Rinder - mit steigender Tendenz. Inzwischen leben im Amazonasgebiet mehr Rinder als Menschen, auf einen Einwohner kommen drei Tiere. Durch niedrige Flächenpreise und illegale Landbesetzung bleibt das Amazonasgebiet für Rinderzüchter attraktiv.
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