Vattenfall verkohlt die Öffentlichkeit beim Klimaschutz

Klima-Kampagne des Energieversorgers ist Desinformation

Hamburg, 06.11.2008 - "Vattenfall zerstört das Klima" steht auf dem Schild eines grünen Männchens, das heute vor dem Hamburger Hauptbahnhof eine PR-Aktion von Vattenfall stört. Der Protest richtet sich gegen eine Kampagne unter dem irreführenden Titel "Klimaunterschrift", mit der sich der Energieerzeuger derzeit ein grünes Mäntelchen umhängen will. In der Kampagne stellt sich Vattenfall europaweit als besorgten Konzern dar, dem Klimaschutz wichtig ist. Er fordert Verbraucher zum Handeln auf, steckt aber gleichzeitig Milliarden Euro in den Bau klimaschädlicher Kohlekraftwerke. Unter klimaunterschrift-vattenfall.de persifliert die Umweltschutzorganisation die Klimaunterschrift-Kampagne und entlarvt die Desinformation als Greenwashing.

"Die Aktion von Vattenfall ist unverschämt", so Smid. "Der Konzern boykottiert Klimaschutz, wo er nur kann." In Hamburg Moorburg baut der Energieversorger mit dem neuen Steinkohlekraftwerk eine gigantische Kohlendioxidschleuder und klagt auch noch gegen notwendige wasserrechtliche Auflagen der Umweltbehörde. Seine Lobbyisten sitzen in Berlin und Europa ganz nahe an der Macht. Und anstatt in Windkraft zu investieren, gibt er lieber Millionen für Desinformation aus und schiebt seine Verantwortung für den Klimaschutz auf den Verbraucher ab.

"Vattenfall ist nicht nur Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter, sondern scheut auch keinen Aufwand, um der Öffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Auf der Internetseite von Vattenfall http://klimaunterschrift.vattenfall.de werden die Menschen aufgerufen, sich mit ihrer Unterschrift für den Klimaschutz stark zu machen. In Animationen retten die Unterschriften die Gletscher in den Alpen oder auch einen Eisbären vor dem Ertrinken.

Wie gering Vattenfall den Druck zum Handeln gegen den Klimawandel einschätzt, wird in einem irreführenden Klima-Report deutlich: Darin behauptet der Konzern zum Beispiel, dass die Politik noch bis zum Jahr 2040 Zeit hat, um mit dem Verringern von Treibhausgasen zu beginnen. Der Chef von Vattenfall, Lars Göran Josefsson, formuliert das so: "Diese bedrohliche Situation ist im Laufe von 200 Jahren entstanden, da muss man auch Verständnis dafür aufbringen, dass eine Lösung 100 Jahre dauern kann."

Rund um einen Pavillon hat Vattenfall heute und morgen mehrere tausend kleine Plastikfiguren aufgebaut und sammelt Unterschriften für seine Kampagne. "Es gibt in diesem Fall nur eine Unterschrift, die dem Klima nutzt", so Smid. "Wir fordern alle Hamburger auf, die Kündigung bei Vattenfall zu unterschreiben und zu einem ökologischen Stromanbieter zu wechseln."

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