Berlin, 08.11.2009 - Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls fordern Greenpeace-Aktivisten auch ein gemeinsames Handeln im weltweiten Klimaschutz. Einen Tag vor Eröffnung der Feierlichkeiten haben sieben Kletterer ein 24 Meter breites und sechs Meter hohes Banner am Gebäude der polnischen Botschaft in Berlin befestigt. Das dort bereits angebrachte Großbildplakat, mit dem Slogan "1989 - es gelang gemeinsam!", haben die Aktivisten mit dem Spruch: "2009 - es kann nur gemeinsam gelingen. Kopenhagen - Klimaschutz jetzt!" ergänzt.
"Vor 20 Jahren ist es gemeinsam gelungen, die Kluft zwischen Ost und West zu überwinden. Jetzt muss es der Staatengemeinschaft gelingen, mit einem internationalen, ambitionierten Klimavertrag in Kopenhagen die Folgen des Klimwandels in den Griff bekommen", sagt Greenpeace-Klimaexpertin Anike Peters. "Eine mutige und entschlossene Führung der EU und der USA ist jetzt gefordert." Greenpeace fordert die an den Feierlichkeiten teilnehmenden Staatschefs auf, sich gemeinsam für ein gerechtes Klimaschutzabkommen in Kopenhagen einzusetzen.
Bisher endeten die Vorbereitungs-Konferenzen für den Klimagipfel in Kopenhagen ohne konkrete Ergebnisse. Die Industriestaaten als Hauptverursacher des Klimawandels verweigern vor allem den vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländern ihre Klimasolidarität. Vor allem US-Präsidenten Barack Obama gelingt es nicht, ambitionierte Klimaschutzziele gegen die Industrie im eigenen Land durchzusetzen. In der EU sind es vor allem Deutschland und auch Polen, die konkrete Finanzzusagen für die Entwicklungsländer verweigern.
Um den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen und den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, fordert Greenpeace von den Industriestaaten eine Reduzierung der Emissionen um mindestens 40 Prozent. Zur Unterstützung der Entwicklungsländer müssen die Industrieländer 110 Milliarden Euro bis 2020 bereitstellen. Mit diesem Geld sollen Urwaldschutz und Anpassungsmaßnahmen der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels finanziert werden.
"Ohne die Verständigung auf verbindliche CO2-Reduktionsziele und klare finanzielle Zusagen an die Entwicklungsländer droht die Weltklimakonferenz in Kopenhagen zu scheitern", sagt Peters. "Hätten die Politiker vor 20 Jahren so gezögert, wäre der Eiserne Vorhang nicht gefallen."
Die Klimakonferenz in Kopenhagen, die vom 7. bis zum 18. Dezember stattfindet, gilt als historische Chance, einen international rechtsverbindliche Nachfolgevertrag für das 2012 auslaufende Kyotoprotokoll zu beschließen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206289-auch-klimaschutz-kann-nur-gemeinsam-gelingenVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace zum Baubeginn am Gas-Bohrplatz im oberbayerischen Reichling
Im oberbayerischen Reichling haben die Arbeiten zur Herrichtung des Bohrplatzes begonnen. Dort soll Anfang 2025 nach Gas gebohrt werden - direkt neben einem Schutzgebiet für seltene Tiere und Pflan...
Greenpeace zum brennenden Küstentankschiff „Annika” in der Ostsee
Auf dem 73 Meter langen Öltanker "Annika" vor Kühlungsborn ist ein Feuer im Maschinenraum ausgebrochen. Löscheinsatz in vollem Gange. Große Sorge um die Umwelt.
Greenpeace zur Ablehnung der Förderabgabe im bayerischen Landtag
Der Bayerische Landtag hat eine Förderabgabe auf Erdgas abgelehnt. Damit bleibt Bayern das einzige Bundesland, das keine Förderabgabe auf fossiles Gas erhebt. "Ein schwarzer Tag für Umwelt und Natu...
Greenpeace-Datenanalyse: Großer Teil der Privatjetflüge nicht beruflich, sondern zum Vergnügen
Ein große Zahl besonders klimaschädlicher Privatjetflüge findet nicht beruflich sondern zum Vergnügen statt, zeigt eine Datenanalyse im Auftrag von Greenpeace Mittel- und Osteuropa.
Verschobene CO2-Grenzwerte würden Europas Autofahrenden 100 Milliarden Euro höhere Tankkosten aufbürden
Die von der Autolobby und Politikern der FDP und Union geforderte Verschiebung der EU-Flottengrenzwerte würde Autofahrende in Europa mit etwa 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Tankkosten belasten.