Berlin, 09.11.2009 - Vier Wochen vor dem Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen haben Greenpeace-Aktivisten heute am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin ein Banner mit den Botschaften "1989 Mauerfall in Berlin, 2009 Klimawende in Kopenhagen!" und "Make climate change history - act in Copenhagen!" angebracht. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls wird Bundeskanzlerin Angela Merkel heute mit Michail Gorbatschow, Lech Walesa und weiteren Zeitzeugen die Brücke überqueren.
"So wie diese Brücke als Symbol für eine neue Ära der Freiheit gesehen wird, muss Kopenhagen als Meilenstein für den Klimaschutz in die Geschichte eingehen", sagt Greenpeace-Klimaexpertin Anike Peters. "Vor 20 Jahren haben die USA gemeinsam mit der Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und Deutschland mutig gehandelt und das scheinbar Unmögliche erreicht. Auch ein weltweites Klimaabkommen ist möglich. Dafür müssen die Industrienationen in Kopenhagen dasselbe Maß an Mut und Entschlossenheit aufbringen wie 1989!"
Greenpeace fordert deshalb die heute in Berlin versammelten Staatschefs auf, die historische Chance für den Schutz des Weltklimas in Kopenhagen zu nutzen.
Eine Einigung über konkrete Klimaschutzziele ist wenige Wochen vor Kopenhagen noch nicht in Sicht. Vor allem die USA haben weder ein verbindliches Ziel zur Reduktion ihrer Treibhausgase vorgelegt, noch haben sie Zusagen zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern gegeben. Auch die Europäische Union ist bisher nicht bereit, mehr als 20 Prozent ihrer Treibhausgase bis 2020 gegenüber 1990 zu reduzieren. Dabei fordert die Klimawissenschaft eine Reduktion um 40 Prozent, wenn der Klimawandel beherrschbar bleiben soll.
"Der Klimawandel hat gravierende Folgen für jedes einzelne Land dieser Erde. Er bedroht das Überleben von Millionen von Menschen sowie die Existenz unzähliger Tiere, Pflanzen und Ökosysteme", sagt Peters. "Kopenhagen darf nicht zum Symbol für das Scheitern der Staats- und Regierungschefs an der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts werden."
Um den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen, fordert Greenpeace von den Industrieländern als Hauptverursacher des Klimawandels eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent sowie 110 Milliarden Euro zur Unterstützung der Entwicklungsländer bis 2020. Ohne eine angemessene finanzielle Unterstützung werden die Entwicklungsländer nicht in der Lage sein, den Anstieg ihrer Emissionen zu verringern. Mit dem Geld sollen Urwaldschutz und Anpassungsmaßnahmen der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels finanziert werden.
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