Amsterdam, 16.11.2009 - Der neue Geschäftsführer von Greenpeace International, der südafrikanische Menschenrechtsaktivist Dr. Kumi Naidoo, hat in Johannesburg alle Staats- und Regierungschefs aufgefordert, im Dezember zum UN-Klimagipfel nach Kopenhagen zu reisen. Dort sollen sie sich auf ein faires, ehrgeiziges und verbindliches Abkommen für den Klimaschutz einigen. Kumi Naidoo löst nach neun Jahren Gerd Leipold als obersten Greenpeace-Aktivisten ab.
"Der Weltklimagipfel bietet die einzigartige Chance, mit einem ambitionierten Abkommen aller Länder das Klima-Chaos noch zu verhindern", sagt Kumi Naidoo. "Die Staats- und Regierungschefs müssen den Mut aufbringen zu tun, was richtig und angemessen und nicht was bequem ist. Sie müssen den Erwartungen ihrer Wähler gerecht werden und sich gegen den Klimawandel stemmen. Sie müssen die Bedrohungen für hunderttausende potentielle Klimaflüchtlinge, künftige Hungersnöte und ein nie da gewesenes Artensterben abwenden. Denn dies alles wird Folge einer ungebremsten Erderwärmung sein."
Kumi Naidoo beteiligte sich bereits mit 15 Jahren am erfolgreichen Kampf gegen die Apartheid in Südafrika und führte Studentenproteste gegen das herrschende Bildungssystem an. Haft und Verfolgung durch die Polizeibehörden zwangen ihn ins Exil, wo er als Rhodes-Stipendiat an der Oxford Universität seinen Doktor in politischen Wissenschaften machte.
Zurück in Südafrika kämpfte Naidoo zehn Jahre lang mit der internationalen Organisation CIVICUS - World Alliance for Citizen Participation für mehr Bürgerrechte. Er war Mitbegründer von Global Call to Action Against Poverty (GCAP), einer Bewegung, die seit 2005 zu einer Koalition von Aktivisten gegen Armut aus über 100 Ländern gewachsen ist. Diese üben öffentlichen Druck auf führende Politiker aus, ihre Versprechen in Sachen Entwicklungshilfe, Handelsbeziehungen, Schuldenerlass, Klimawandel und Gleichberechtigung von Mann und Frau zu erfüllen. Derzeit fungiert Kumi Naidoo als Vorsitzender der Global Campaign for Climate Action (GCCA), der auch Greenpeace angehört.
"Die Anstrengungen gegen Umweltzerstörung haben viel mit dem Kampf gegen Armut zu tun", sagt Naidoo. "Wenn die Ausbeutung der Natur nicht gestoppt wird, werden auch die Menschen immer ärmer und die Regionen können sich nicht nachhaltig entwickeln. Greenpeace arbeitet auf vielen Ebenen gegen die Vernichtung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Es ist dieser Mix aus Pragmatismus und Idealismus, der die Dinge wirklich bewegen kann."
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