Hamburg, 19.11.2008 - Greenpeace warnt vor türkischen Trauben der Supermarktkette Real. Laboruntersuchungen im Auftrag von Greenpeace haben ergeben, dass bei den Kernlosen Tafeltrauben Sultanas die sogenannte Akute Referenzdosis (ARfD) für das Pestizid Procymidon um mehr als das Doppelte überschritten wurde. Bereits das einmalige Überschreiten der ARfD kann bei Kindern und Erwachsenen akute Gesundheitsschäden verursachen. Gegen das Management des Konzerns Metro, zu dem auch Real und Kaufhof gehören, erstattet Greenpeace Strafanzeige wegen der wiederholten Vermarktung nicht verkehrsfähiger und potentiell gesundheitsschädigender Lebensmittel.
"Es darf nicht sein, dass immer wieder Tafeltrauben in Deutschland verkauft werden, die die Gesundheit der Verbraucher gefährden", sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Der Verkauf solcher Trauben muss gestoppt werden. Wir fordern die EU-Kommission und die Bundesregierung auf, die Lebensmittelüberwachung zu verbessern und die Grenzwerte für Pestizide in Lebensmitteln zu verschärfen."
Die analysierten Trauben wurden Mitte Oktober in einem Hamburger Real-Markt gekauft. Sie stammen von einem Produzenten im türkischen Antalya. Mit der heutigen Untersuchung findet Greenpeace bereits zum zehnten Mal Trauben bei Real und Kaufhof, in denen die ARfD überschritten wird.
Das in den Real-Trauben gefundene Pilzbekämpfungsmittel Procymidon ist in der EU für Trauben nicht zugelassen. Untersuchungen haben ergeben, dass die Chemikalie die Bildung männlicher Hormone bei Säugetieren hemmt und so auch die normale Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen kann.
Die ARfD wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgelegt. Obwohl im vorliegenden Fall der BfR- und WHO-Grenzwert überschritten war, wurde die geltende EU-Pestizidhöchstmenge eingehalten. Der Grund: Bei der Festlegung der Höchstmengen für Pestizide berücksichtigte die EU-Kommission den ARfD-Wert nicht. Kein Einzelfall: Bereits im August hatte Greenpeace in dem Report Die unsicheren Pestizidhöchstmengen in der EU auf fast 700 fehlerhaft festgelegte EU-Grenzwerte hingewiesen.
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