München, 26. 10. 2011 - Gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren protestieren heute vor dem Europäischen Patentamt (EPA) in München etwa 300 Demonstranten mit fliegendem Gemüse, Ständen mit patentiertem Gemüse und landwirtschaftlichem Gerät. Die Landwirte, Umweltschützer und Vertreter von Entwicklungshilfeorganisationen fordern, dass der Ausverkauf von Lebensgrundlagen an Agrar-Konzerne beendet wird. Ein Präzedenzfall für umstrittene Patentvergaben ist das Brokkoli-Patent des US-Agrarkonzerns Monsanto. Nachdem das Europäische Patentamt vergangene Woche angekündigt hatte, das Patent auf Brokkoli aus traditioneller Zucht aufrecht zu erhalten, fordern die Redner jetzt Konsequenzen von der Politik.
Sprecher von Entwicklungshilfeorganisationen betonen vor allem die Folgen für die Länder des Südens, die schon jetzt erheblich unter der Spekulation mit agrarischen Rohstoffen und hohen Preisen für Lebensmittel zu leiden haben: 'Weizen, Mais und Soja sind so teuer wie noch nie. Zusätzliche Patentgebühren heizen die Preisspirale bei Lebensmitteln zusätzlich an', sagt Kerstin Lanje von Misereor. 'Patente auf Pflanzen und Tiere gefährden die Grundlagen der Welternährung. Züchter und Landwirte brauchen freien Zugang zu Saatgut.'
Bereits am 2. November wird die Firma Bayer vom EPA ein Patent auf traditionell gezüchtete Gurken erhalten. Dem Amt liegen zudem Patentanträge vor auf Brot, Nudeln und Bier aus Gerste, die traditionell gezüchtet wurde. 'Das Europäische Patentamt finanziert sich durch Patentvergaben und will rasch weitere Patente erteilen,' sagt Ruth Tippe von der Initiative Kein Patent auf Leben!. 'Wenn das so weiter geht, werden die Konzerne schon bald Patente auf Luft, Licht und Liebe beantragen.'
Zu den heutigen Rednern vor dem Patentamt zählen auch Hubert Weiger (Vorsitzender des BUND), Edith Liersch und Georg Jansen (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Christoph Fischer (Zivilcourage Bayern) und Francois Meienberg (Erklärung von Bern).
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