Hamburg, 15.12.2010 - Deutsche Supermärkte und Discounter müssen ihre Einkaufsrichtlinien für Fischprodukte überarbeiten und konsequent umsetzen, wenn diese künftig nachhaltig sein sollen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Greenpeace-Rankings. Kaufland führt erneut den Vergleich an, gefolgt von Bünting, Norma und der Rewe Group. Lidl, Netto (Stavenhagen), Edeka und Aldi Süd lassen ebenfalls gute Ansätze erkennen, müssen aber die Inhalte ihrer Einkaufsrichtlinien, wie die Kriterien für eine nachhaltige Sortimentsgestaltung, konkretisieren. Aldi Nord und Kaiser's Tengelmann schneiden schlechter ab. Die Metro Group landet auf dem letzten Platz des Vergleichs, da für die gesamte Metro Group und Metro Cash&Carry die Einkaufspraxis nicht schriftlich geregelt ist. Bei der diesjährigen Untersuchung wurde die Bewertung der Einkaufspolitik für Fisch und Meeresfrüchte und deren Umsetzung im Vergleich zu den Vorjahren verschärft.
'Nach vier Jahren haben die Handelsketten die Grundlagen für einen nachhaltigen Fischeinkauf gelegt, indem sie Richtlinien für ihre Einkaufspraxis festgelegt haben', sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. 'Nun dürfen sie aber bei dieser Grundlage nicht stehen bleiben. Unsere diesjährige Bewertung, bei der wir die Latte höher gelegt haben, zeigt ganz deutlich, wo die offenen Baustellen sind: Speziell die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung der Produkte, aber auch nach wie vor die nachhaltige Sortimentsgestaltung oder das Einhalten von Sozialstandards müssen überarbeitet werden.'
Greenpeace veröffentlichte im Dezember 2007 das erste Supermarkt-Ranking Fisch. Für die Untersuchungen ist Greenpeace mit den Unternehmen im Dialog. Zudem werden öffentliche Quellen genutzt und das Fischsortiment samt Kennzeichnung in den Filialen stichprobenartig erfasst. Erstmals wurde dieses Jahr auch die Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten getestet.
Wie wichtig das 100-prozentige Engagement der Handelsunternehmen für den Schutz der Fischbestände ist, zeigt die Vergabe der Fangquoten durch die Fischereiminister am Montag dieser Woche in Brüssel. Dort wurden wissenschaftliche Empfehlungen ignoriert und die langfristige Erholung der Fischbestände aufs Spiel gesetzt.
Greenpeace-Aktivisten hatten am Montag aus Protest gegen die Überfischung der europäischen Meere eine 25 Meter lange Schiffsattrappe vor dem EU-Ratsgebäude in Brüssel verschrottet.
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