Hannover, 23.01.2013 - Mit einer Castor-Attrappe und einem Banner mit der Aufschrift "35 Jahre Lug und Trug sind genug: Gorleben aufgeben!" demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute anlässlich der rot-grünen Koalitionsverhandlungen in Hannover. Die Umweltschützer fordern die zukünftigen Regierungsparteien auf, ihre Wahlversprechen zur Endlagerdebatte einzuhalten. "Wir erwarten von SPD und Grünen, dass sie Gorleben als Endlager für Atommüll im Koalitionsvertrag ausschließen. Sie müssen das vorliegende Gorleben-Durchdrück-Gesetz stoppen und damit den Weg für eine wirklich ergebnisoffene Endlagersuche freimachen", sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. Er begleitet die Demonstration in Hannover und betont: "Ein rot-grün regiertes Niedersachsen darf einem Endlagerkonsens nur zustimmen, wenn Gorleben aus dem Suchverfahren ausgeschlossen wird. Der Standort ist geologisch mangelhaft, politisch verbrannt und auf Lügen aufgebaut."
Bei der der nationalen Endlagerdebatte spielt das Land Niedersachsen eine zentrale Rolle. Ohne seine Zustimmung wird es den von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) angestrebten Endlagerkonsens nicht geben. Bereits im November 2012 hatte Greenpeace einen eigenen Vorschlag für eine verantwortungsvolle Endlagersuche gemacht.
Von der neuen Regierung erwartet Greenpeace eine Offensive für mehr ökologischen Landbau. Derzeit bildet Niedersachsen das Schlusslicht unter den Ländern. "Die Regierung muss den Landwirten Angebote machen, sodass diese leichter vom übergüllten Maisanbau auf eine klima- und umweltfreundliche Produktion umstellen können", sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. Dazu zählen unter anderem bessere Tierhaltung, ein Spritzverbot von bienengefährdenden Pestiziden, strengere Regeln für die Düngung mit Gülle und eine Stickstoffabgabe, um die hochbelasteten Gewässer zu schonen. Greenpeace fordert zudem die zukünftige Landesregierung auf, dem Verbund der Gentechnikfreien Regionen Europas beizutreten.
Niedersachsen ist nicht nur ein Agrarland, sondern besitzt auch 325.000 Hektar Landeswald. Greenpeace fordert die Regierungsparteien auf, im Koalitionsvertrag festzulegen, dass zukünftig 90 Prozent des Bürgerwaldes nach hochwertigen Standards wie zum Beispiel "FSC" bewirtschaftet werden. Zehn Prozent sollte vollständig vor Eingriffen des Menschen geschützt werden, um dort Urwälder entstehen zu lassen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206134-greenpeace-aktivisten-demonstrieren-bei-koalitionsverhandlungen/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren in Zeebrügge gegen russische LNG-Importe
Mit überlebensgroßen Skulpturen des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestieren mehr als 70 Greenpeace-Aktivist:innen aus 17 Ländern im Hafen von Zeebrügg...
Gasbohrung in Reichling: Konzessionsverlängerung verstößt gegen Verfassung und Völkerrecht
Bis zum 30.9.2025 muss Bayerns Wirtschaftsminister entscheiden, ob er die Konzession für die umstrittene Gasbohrung in Reichling verlängert. Greenpeace Bayern legt jetzt ein juristisches Kurzgutach...
Vor Fristablauf: Umweltverbände legen Eilantrag gegen Leag-Umstrukturierung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), unterstützt von Greenpeace, hat wenige Wochen vor einem wichtigen Fristablauf einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereicht, damit das zuständige Berga...
Greenpeace zum Energiewende-Monitoringbericht
Mira Jäger, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, warnt vor Rückschritten in der deutschen Energiepolitik.
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren vor dem Bohrturm in Reichling: “Gas stoppen”!
An Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger richteten sie mit dem Protest in Reichling die Forderung, die Konzession für die Bohrfirma nicht zu verlängern.